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Die Serpentinen-Bezwinger: Hamburger /8-Club meistert die Alpen

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Von DORIAN RÄTZKE
Hält die Lichtmaschine …? Diese Oldie-Reise war ein Wagnis mit Wackelkontakt. Der Hamburger Mercedes-Benz /8-Stammtisch brach Anfang Juni zu einer Reise nach Österreich, Italien und Slowenien auf. Acht Klassiker – vier /8 Coupés, eine /8 Limousine, ein W123 T-Modell, ein W124er und ein W111 Coupé 3,5 – gingen auf Tour, insgesamt knapp 4000 Kilometer

Bereits im Vorjahr hatte die Gruppe Furore gemacht, als sie mit ihren Klassikern zur Enthüllung einer /8-Granitskulptur nach Imotski (Kroatien) reiste. Jetzt wieder eine Mammut-Tour für Mensch und Maschine. Die Club-Mitglieder Sascha Weitz und Tim Nagel berichten im OCC-Magazin über James-Bond-Stimmung am Miramonti Majestic Grand Hotel, eine alte Reifenfabrik voller Mercedes-Schätze und einen Scheunenfund im Oldie Point in Bruck/Leitha.

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Ein Strichachter der norddeutschen Reisegruppe passiert das Luegeraquädukt in St. Anton an der Jeßnitz.

Ein Strichachter der norddeutschen Reisegruppe passiert das Luegeraquädukt in St. Anton an der Jeßnitz.

Start in Österreich: Traiskirchen und Bruck/Leitha

Die Reise begann mit einem Besuch bei Manfred Schmid, einem /8-Enthusiasten, in der ehemaligen Semperit-Reifenfabrik in Traiskirchen. Sascha Weitz erzählt begeistert: „Manfred hat uns mit offenen Armen empfangen und mit seinen Geschichten über das Gelände und seine Arbeit begeistert. Wer da nicht mit großen Augen rauskommt, hat etwas verpasst!“ Die Gruppe staunte über eine Präsentation der Mercedes-Modellgeschichte in verschiedenen Zuständen. Danach ging es zu Ivan Bogdanov in den Oldie Point in Bruck/Leitha. Tim Nagel berichtet: „Wir durften durch alle Hallen stöbern und zwei Fahrzeuge probeweise fahren – eine tolle Location für Oldtimer-Fans.“ Der Tag endete gemütlich in einem Heurigen-Biergarten.
 

Kärntner Höhepunkte: Plöckenpass und Kölnbreinsperre

In Köttschach-Mauthen, im Gasthof Lamprechtbauer, quartierte sich die Gruppe ein. Die erste Rundtour führte über den Plöckenpass (im Winter oft durch Lawinen gesperrt) nach Auronzo, Misurina-See und Cortina d’Ampezzo. „Der Plöckenpass war eine echte Herausforderung“, sagt Sascha Weitz. „Die Serpentinen haben uns eingrooven lassen – für Flachlandtiroler wie uns ein Adrenalinkick!“ Ein Highlight war das geschlossene Miramonti Majestic Grand Hotel in Cortina, wo James-Bond-Vibes die Runde machten. Tim Nagel fügt hinzu: „Wir haben in Ruhe Fotos gemacht – ein perfekter Moment für unsere Oldies.“ Am fünften Tag regnete es auf der Malta-Hochalmstraße, doch die Gruppe erreichte die Kölnbreinsperre, Österreichs höchste Staumauer auf 1.902 Metern. „Der Skywalk hat einigen den Atem geraubt“, lacht Sascha Waltz. Die Rückkehr führte zur Fallerhütte, gefolgt von einem leckeren Abendessen.

Drei-Länder-Tour: Vom Nassfeld bis Planica

Montags wagte die Gruppe eine lange Rundtour durch Österreich, Italien und Slowenien. Über den Predilpass ging es ins Socatal und den Triglav-Nationalpark zum Vršičpass (50 Serpentinen). Ein Tesla-Fahrer sorgte für Ärger, wie Tim Nagel scherzt: „Der hat uns gezeigt, wie schnell so ein Ding ist – und wie hohl der Fahrer sein kann!“ Im slowenischen Skizentrum Planica staunte die Hamburger Gruppe über die Schanze, auf der 2016 mit 253,5 Metern der Skiflug-Rekord erzielt wurde.

Abschluss mit Wow-Effekt: Nockalm und Porsche-Museum

Der letzte Tag führte zum Reptilienzoo Patergassen und der Nockalm-Panoramastraße (wurde 2005 als erste Straße Europas mit Solarbeleuchtung ausgestattet) bis zur Glockalm-Hütte auf 2.024 Metern. „Die Oldies konnten hier verschnaufen, und wir uns stärken“, sagt Sascha Weitz. In Gmünd (Kärnten) stand ein Besuch im Porsche-Museum auf dem Plan.
Antiquitätenhändler Helmut Pfeifhofer eröffnete es 1982 als erstes privates Porsche-Automuseum. Highlight der Sammlung: ein Porsche aus der ersten Gmünder Serie mit der handgehämmerten Alukarosse-Fahrgestellnummer 3560020. Tim Nagel schwärmt: „Die Gründergeschichte von Porsche live zu erleben, war ein Traum.“

Kleine Wackler und große Pläne

Ohne große Ausfälle (außer kleinen Lichtmaschinen-Wacklern) kehrten die Teilnehmer sicher nach Hamburg zurück. Die Mercedes-Oldies haben gezeigt, dass sie auch nach 60 Jahren noch zuverlässig tausende Kilometer am Stück abreißen können. Ein Erfolg mit Suchtpotential. Das zeigen die Pläne, die der /8-Stammtisch bereits geschmiedet hat. „Die Chemie stimmte, und alle wollen mehr“, freut sich Sascha Weitz. Deswegen geht es 2026 nach Italien. 

Fotos: Regional Stammtisch Hamburg des MB /8 Club Deutschland e.V.

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