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Umbau für 250.000 Euro: Hier entsteht ein Porsche-Unikat

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Von DORIAN RÄTZKE
Ein Porsche 964 Carrera 2 (Baujahr 1990) steht auf der Hebebühne in einer Hamburger Werkstatt. Bis auf die verzinkte Rohkarosserie und die Le Mans-Felgen von BBS ist er komplett nackt. Spezialisten um das Hamburger Unternehmen DAVID Finest Sportscars, die Karosserieexperten von Haka und Motoren-Profi Matthias Hoeing haben viel vor: Leistungsoptimierung des 3,6 Liter Boxer-Motors, Bearbeitung der Karosserie und Verfeinerung des Innenraums mit edelsten Materialien. 
Sie wollen ihm eine Verjüngungskur verpassen, die selbst den Werkszustand alt aussehen lässt und höchsten Ansprüchen gerecht wird! 
Wenn der Sportwagen die Werkstatt verlässt, ist er vermutlich ein Unikat, das weltweit seinesgleichen sucht. Auf Höchstleistung getrimmt und mit einzigartiger Optik innen und außen. Soviel Aufwand hat seinen Preis: mehr als eine Viertelmillion Euro kostet der Plan. Wir stellen das ambitionierte Projekt im Detail vor und haben mit dem Eigentümer und den Restaurierungsspezialisten gesprochen. 

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Bei Karosserie-Spezialist Haka wurde die Karosserie für drei bis vier Wochen entstrahlt, neu lackiert und jedes Teil entweder verzinkt oder pulverbeschichtet. Dazu kommt ein KW V3 Fahrwerk mit Liftachse – für perfekte Bodenfreiheit und Fahrspaß.

Bei Karosserie-Spezialist Haka wurde die Karosserie für drei bis vier Wochen entstrahlt, neu lackiert und jedes Teil entweder verzinkt oder pulverbeschichtet. Dazu kam ein KW V3 Fahrwerk mit Liftachse – für perfekte Bodenfreiheit und Fahrspaß. Innenraum und Motor wurden ebenfalls veredelt. 

Ein Ingenieur und sein Traum vom perfekten Porsche: Hinter den Kulissen

Der Mann hinter dem Projekt ist ein Hamburger Ingenieur, der seine Leidenschaft für Technik lebt. „Der Porsche 964 ist für mich der beste Wagen – eine perfekte Mischung aus Technik, Fahrspaß und Charakter“, sagt er. „Klassische Autos interessieren mich nur, wenn sie dieses Fahrerlebnis bieten. In meiner Sammlung stehen noch ein GT3 RS und ein Turbo S – letzteren fährt meine Frau, er ist mir zu perfekt. Ein moderner 992 könnte mich nicht reizen, das sind für mich politisch erforderliche Mogelpackungen mit kastriertem Motor.“ Warum die Investition von 250.000 Euro? „Ich wollte ein einzigartiges Fahrzeug schaffen, das klassische Eigenschaften mit moderner Technik vereint“, erklärt er. „Zudem sehe ich das Potenzial für eine Wertsteigerung – gut restaurierte Klassiker gewinnen an Wert. Aber letztlich ist es eine Herzensangelegenheit, ein Stück Automobilgeschichte mit modernem Flair zu kombinieren.“
Mit DAVID Finest Sports Cars, Haka und Matthias Hoeing hat er ein Team aus Top-Spezialisten an seiner Seite. „Durch gemeinsame Trackdays mit dem GT3 997 sind freundschaftliche Verbindungen entstanden – eine Gemeinschaft von Motorsportinfizierten, die Benzin im Blut haben“, erzählt er. „Dieses Projekt war auch eine Chance, Wissen weiterzugeben. Mein Neffe war Teil des Teams, und die Lehrlinge konnten hautnah erleben, was es bedeutet, einen Klassiker mit moderner Performance zu vereinen.“

Der Porsche ist ein Spanien-Import 
 
Ein Porsche 964 Carrera 2, Baujahr 1990, ursprünglich aus Spanien – das ist der Rohdiamant. Mit zwei Vorbesitzern und einer stolzen Laufleistung von 200.000 Kilometern bringt er bereits Charakter mit. Doch was hier geschieht, hebt ihn auf ein neues Level: Eine neunmonatige Komplettrestauration verwandelt ihn in ein Fahrzeug, das es so kein zweites Mal gibt. Kein „Garagengold“, sondern ein Klassiker, der bald die Straßen erobern soll – mit einem hohen fünfstelligen Kaufpreis und 250.000 Euro Umbau-Kosten ein Statement für Perfektion.

Motor mit Seele: 310 PS aus Hamburg

Der Herzschlag dieses 964ers wird neu definiert. Der 3,6-Liter-Boxermotor, ursprünglich mit 250 PS, liegt bei Porsche-Spezialist Matthias Hoeing in besten Händen. Ziel: eine Leistungssteigerung auf rund 310 PS. „Die Mehrleistung verwandelt den 964 in eine wahre Fahrmaschine – eine Hommage an klassische Ingenieurskunst, gepaart mit moderner Performance“, erklärt der Besitzer. „Während heutige Hybrid- und Elektroautos mit digitalen Fahrhilfen und künstlichem Sound daherkommen, bleibt der 964 ein echtes Fahrerlebnis: roh, unverfälscht und voller Charakter. Jeder Gasstoß wird zum Statement, der luftgekühlte Boxer schreit sein mechanisches Orchester in die Welt hinaus.“ Um die Power auf die Straße zu bringen, wurde ein perfekt abgestimmtes Fahrwerk und eine bissige Bremsanlage verbaut – alles, ohne den ursprünglichen Charakter des 964 zu verlieren.

Auch der Innenraum wird komplett umgebaut: Recaro Pole Position-Sitze, Leder mit Hahnentritt-Muster und individualisierte Rundinstrumente.

Auch der Innenraum wird komplett umgebaut: Der Besitzer kann sich später über Recaro Pole Position-Sitze, Leder mit Hahnentritt-Muster und individualisierte Rundinstrumente freuen.

Karosserie in neuem Glanz: Weiß wie ein Grand Prix

Die Hülle des Porsche erzählt ihre eigene Geschichte. Bei Haka wurde die Karosserie über drei bis vier Wochen entstrahlt, neu lackiert und jedes Teil entweder verzinkt oder pulverbeschichtet. „Der beeindruckendste Moment war, als die Karosserie in Gran Prix Weiß erstrahlte – die Detailtreue war einfach überwältigend“, schwärmt der Besitzer. Dazu kommt ein KW V3 Fahrwerk mit Liftachse für perfekte Bodenfreiheit und Fahrspaß. Ein Body, der Klassik und Moderne vereint.

Innenraum mit Charakter: Hahnentritt und Recaro

Im Cockpit wird es persönlich. Recaro Pole Position-Sitze, Leder mit Hahnentritt-Muster, individualisierte Rundinstrumente und ein neues Lenkrad schaffen eine Atmosphäre, die Geschichte atmet und Luxus ausstrahlt. „Der Innenraum sollte den Geist des klassischen Motorsports einfangen – puristisch, analog und voller Charakter“, erzählt der Besitzer. „Hahnentritt-Leder bringt Eleganz und Retro-Flair, während die Recaro-Sitze perfekten Halt und ein direktes Fahrgefühl bieten. Hier zählt kein digitaler Luxus, sondern greifbare Authentizität.“ Jeder Stich, jedes Detail ist maßgeschneidert – ein Innenraum, der die Verbindung zwischen Fahrer und Maschine intensiviert.

Felgen und Elektronik: Der letzte Schliff

Felgen und Elektronik: Der letzte Schliff

Neue BBS LeMans-Felgen geben dem 964 den perfekten Stand – optisch ein Volltreffer, technisch ein Upgrade. Die Elektronik wurde modernisiert, damit alles rund läuft, ohne den Retro-Charakter zu stören. „Leistung allein reicht nicht“, betont der Besitzer. „Es braucht ein feinfühliges Setup, das den ursprünglichen Charakter des 964 bewahrt und dennoch das Maximum aus ihm herausholt.“ Diese Details machen den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Unikat.

Weltweit einmalig: Ein 964er für die Ewigkeit

Mitte 2025 feiert der Porsche 964 sein Debüt – kein Serienmodell, sondern ein Einzelstück, das die Porsche-Community weltweit staunen lässt. „Die Vorfreude ist enorm“, sagt der Besitzer. „Der erste Dreh am Zündschlüssel, das Röhren des Boxers, die direkte Verbindung zur Straße – kein Filter, nur pure Mechanik. Mit 310 PS und perfektem Setup soll der 964 zeigen, dass er sich neben einem 991 GT3 RS nicht verstecken muss.“ Die erste Ausfahrt? „Am liebsten eine kurvige Passstraße in Südtirol, wo der 964 sein analoges Fahrvergnügen zeigen kann“, verrät er. „Messen oder Events sind möglich, etwa bei Veranstaltungen für luftgekühlte Porsche, aber der Fokus liegt aufs Fahren – er soll erlebt werden.“
250.000 Euro Umbau-Kosten, neun Monate Arbeit, ein Besitzer mit Vision – das Ergebnis ist mehr als ein Auto. Dieser Porsche mit Vergangenheit wird in der Zukunft Spuren hinterlassen!

Fotos: DAVID Finest Sportscars 

Mehr Infos unter: 
HAKA Lackierzentrum GmbH
Hoeing Autosport 
DAVID Finest Sportscars 

Porsche-Spezialist Matthias Hoeing verrät die Umbau-Tricks

Matthias Hoeing (Foto) ist der Motoren-Profi mit Rennsporterfahrung. Seit über 25 Jahren baut er Porsche-Motoren und arbeitete u.a. an Rennmotoren für den 993 GT2, Prototypenteilen für Bugatti Veyron und Arrows F1 sowie RSR- und Cup-Motoren bei Porsche Motorsport North America. 2011 gründete er sein eigenes Unternehmen und wurde zur Top-Adresse für luftgekühlte Porsche. Wir sprachen mit ihm über die technischen Details des Porsche 964 Carrera 2-Umbaus.

Wie steigern Sie die Leistung auf 310 PS?

Matthias Hoeing: „Entscheidend sind die Zylinderkopfbearbeitung und geänderte Ventilerhebungskurven – also die Nockenwellen. Damit holen wir die Mehrleistung raus.“

Was macht den 964-Motor besonders für eine solche Steigerung?

„Ehrlich gesagt: nichts. Wie viele Gebrauchsmotoren wurde er nicht nur auf Leistung optimiert – es blieb Luft nach oben.“

Spielt die Laufleistung von 200.000 Kilometern eine Rolle?

„Nein. Die Leistungssteigerung geht bei uns immer mit einer Generalüberholung einher, da ist die Laufleistung egal.“

Wie finden Sie die Balance zwischen Leistung und Zuverlässigkeit?

„Der 964-Motor ist so robust, dass wir bei 310 PS noch weit vom Limit entfernt sind. Bei 400 PS, die oft gefordert werden, sähe das anders aus – da wäre die nächste Überholung schneller fällig.“

Welche modernen Techniken nutzen Sie?

„Wir setzen auf präzisere Maschinen für die Zylinderköpfe – bessere Oberflächengüte, höhere Wiederholgenauigkeit. Dazu verwenden wir eigens angefertigte, langlebigere Lagerschalen – auch wenn das bei einem Straßenmotor eher etwas fürs gute Gewissen ist. 200.000 Kilometer in 30 Jahren schafft der eh nicht mehr – vielleicht in 100...“

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