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Oldtimer 2025: Diese zehn Modelle erreichen den Klassiker-Status

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Fans von Borussia Dortmund dürften das Jahr 1995 noch gut in Erinnerung haben. Schließlich wurde in jenem Sommer der BVB deutscher Meister – erstmals wieder nach 32 Jahren. Vielleicht haben die Anhänger im Jubel zu „Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop)“ von Scatman John getanzt. Schließlich war der BVB „Back for Good“ – ein Welthit der britischen Boygroup Take That um Robbie Williams.

Was die Deutschen 1995 sonst noch bewegte: die Bundespost wird privatisiert und firmiert fortan als börsennotierte Deutsche Post AG, Windows 95 fasziniert die Nutzer am Heimcomputer, das Bosman-Urteil (ablösefreier Wechsel) verändert den Profi-Fußball, Baulöwe Jürgen Schneider (5 Mrd. D-Mark Bankschulde) wandert ins Gefängnis (Festnahme in Florida).

Ein BMW-Roadster startet dank kräftiger Kino-Unterstützung durch James Bond (gespielt von Pierce Brosnan) durch – der so gepushte BMW Z3 wird weltweit ein Erfolg und hat jetzt erstmals die Chance auf ein H-Kennzeichen als Oldtimer. Wie auch andere automobile Neuerscheinungen vor 30 Jahren. Vom Supersportwagen bis zum Spaß-Geländewagen – wir werfen einen Blick auf zehn interessante Fahrzeuge, die 1995 auf den Markt kamen und 2025 erstmals den Klassiker-Status erreicht haben. 

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Rassiger Franzose: Renault Spider

Keine Servolenkung, keine Windschutzscheibe (nur gegen Aufpreis), keine Heizung – dafür 150 PS und purer Fahrspaß! Der Renault Sport Spider, 1995 auf den Markt gebracht, war ein radikaler, leichter Roadster, der seine Fahrer forderte. Mit seinem 2,0-Liter-Vierzylindermotor erreichte der Spider eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h und beschleunigte in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Einen nervösen Gasfuß beim Anfahren quittierte der Franzose gerade auf regennassen Straßen schon mal mit einem Dreher um die eigene Achse. Aufgrund der geringen Stückzahl ist der Renault Sport Spider heute ein gesuchter Klassiker und ein Highlight für Sammler.

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Preiswerter Engländer: MG F

Fast hätte Neueigentümer-BMW die Serien-Produktion untersagt, um den hauseigenen Roadster Z3 zu schützen: Der britische MG F war das Comeback der traditionsreichen Marke MG im Roadster-Segment. Mit Mittelmotor und Hinterradantrieb bot er ein agiles Fahrverhalten. Angetrieben wurde der MG F zunächst von einem 1,8-Liter-Vierzylinder-Motor mit 120 PS, später auch als VVC-Version mit 145 PS. Damit sprintete der Roadster in etwa 8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h. Technische Highlights waren die Hydragas-Federung (Achtung: nur fachmännisch zu warten und bei Defekt sehr teuer) und das elegante Stoffverdeck. Der MG F ist heute eine der günstigsten Gelegenheiten, Roadster zu fahren (gute Exemplare kosten um 6.000 Euro). 

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Kurioser Japaner: Suzuki Vitara X-90

Exzentrisch, ungewöhnlich, ungeliebt: der Suzuki Vitara X-90 kombinierte Elemente eines Geländewagens mit der Optik eines sportlichen Coupés und sorgte bei seiner Vorstellung für Staunen und Kopfschütteln. Mit seinen markanten Rundungen, Targa-Dach und nur zwei Sitzen war er eine mutige Abkehr vom klassischen SUV-Design. Unter der Haube arbeitete ein 1,6-Liter-Vierzylindermotor mit 95 PS, der den X-90 in etwa 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ermöglichte. Optional war ein Allradantrieb erhältlich, der ihn auch abseits befestigter Straßen einsatzfähig machte. Trotz seiner außergewöhnlichen Optik war der X-90 kein Verkaufserfolg. 

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Superwertvoller Italiener: Ferrari F50

Der Ferrari F50, eine Hommage an 50 Jahre Ferrari, ist ein Supersportwagen mit Formel-1-Technik für die Straße. Sein Herzstück ist ein 4,7-Liter-V12-Motor, der 520 PS leistet und aus einem F1-Triebwerk der 1990er Jahre abgeleitet wurde. Der F50 beschleunigt in nur 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h. Besonderheiten sind das Monocoque-Chassis aus Karbon, der manuelle Sechsgang-Schalter und das abnehmbare Hardtop, das ihn zum Roadster macht. Limitiert auf nur 349 Exemplare, ist der F50 eine absolute Rarität und gilt als Sammlerobjekt. Der Neupreis betrug eine 750.000 D-Mark (ca. 380.000 Euro). Ein Schnäppchen: Heute kosten F50-Exemplare, wenn sie überhaupt angeboten werden, bis zu 5 Millionen Euro. 

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Bärenstarker Deutscher: Porsche 911 Turbo (993)

Der Porsche 911 Turbo der Baureihe 993 brachte 1995 den ersten Turbo-Elfer mit Allradantrieb auf die Straße. Angetrieben von einem 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Biturbo-Aufladung leistete er beeindruckende 408 PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelang in nur 4,5 Sekunden. Technische Highlights waren die erstmals eingesetzten hohlen Speichen der Leichtmetallräder und ein adaptives Fahrwerk. Optisch fiel der 993 Turbo durch seine fest integrierten Heckflügel und die breitere Karosserie auf. Er gilt bis heute als einer der begehrtesten Turbo-Modelle der 911er-Reihe. Gute Exemplare werden mit bis zu 200.000 Euro gehandelt.  

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Schwieriger Stern: Mercedes-Benz E-Klasse (W210)

Die E-Klasse der Baureihe W210 brachte 1995 mit ihren markanten Doppelscheinwerfern frischen Wind in das Design von Mercedes-Benz. Technisch setzte der W210 auf Komfort und Sicherheit: ESP und Seitenairbags waren erstmals optional erhältlich. Besonders populär war der E 320 mit einem 3,2-Liter-Reihensechszylinder, der 220 PS leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h erreichte. Fahrleistungen auf Sportwagen-Niveau lieferte der V8 im E 420 (279 PS), bei Sammlern heute begehrt ist der E50 AMG (ab Baujahr 1996, 347 PS stark). 
Neben den Benzinmotoren gab es auch robuste Dieselvarianten wie den E 300 Diesel. Allerdings: Spardiktate des damaligen Mercedes-Vorstands gingen bei den ersten Exemplaren zu Lasten der Qualität. Auch der Rost sorgte für einigen Ärger. 

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Zeitloser Charme: Fiat Barchetta

Der Fiat Barchetta, 1995 eingeführt, war ein kompakter Roadster mit sportlichem Flair und italienischem Charme. Unter der Haube: ein 1,8-Liter-Vierzylindermotor, der 131 PS leistete. Der Roadster sprintete so auf bis zu Tempo 200 und beschleunigte in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Sportliche Fahrer schätzten das agile Fahrverhalten, kombiniert mit dem offenen Fahrerlebnis. Das Design der Barchetta mit den markanten, runden Scheinwerfer und der kompakten Karosserie sieht auch heute noch zeitlos gut aus. Gute Exemplare gibt es für 8.000 bis 10.000 Euro. 

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Schönstes Coupé: Peugeot 406

Der Peugeot 406 präsentierte sich 1995 als elegante Mittelklasselimousine mit fließendem Design, entworfen von Pininfarina. Besonders beliebt war der 406 2.0 mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, der 135 PS leistete. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 10 Sekunden bot er solide Fahrleistungen. Neben der Limousine waren auch ein geräumiger Kombi und ab 1997 ein Coupé erhältlich. Besonders das 406 Coupé, das ebenfalls von Pininfarina designt wurde, hat heute mit seinen harmonischen Linien Kult- und Sammlerstatus. 

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Mittelklasse-Primus: BMW E39

Der BMW E39 markierte 1995 einen Meilenstein in der oberen Mittelklasse. Mit modernem Design und überarbeiteter Technik setzte er neue Maßstäbe. Besonders beliebt waren der 528i mit einem 2,8-Liter-Reihensechszylinder, der 193 PS leistete, und der 540i mit einem 4,4-Liter-V8 und 286 PS. Je nach Motorisierung lag die Höchstgeschwindigkeit bei bis zu 250 km/h, während die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,2 Sekunden (540i) möglich war. Das neue Fahrwerk mit Mehrlenker-Hinterachse und das erstmals verfügbare iDrive-System (ab 2000) sorgten für außergewöhnlichen Fahrkomfort. 

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Bayerischer Kino-Star: BMW Z3

Mit dem in den USA produzierten BMW Z3 wagte der bayerische Hersteller den Sprung in die Welt der kompakten Roadster – und das mit großem Erfolg.  Die Motorenpalette reichte von einem 1,8-Liter-Vierzylinder mit 116 PS bis hin zum kräftigen 3,2-Liter-Reihensechszylinder im Z3 M mit 321 PS. Je nach Version sprintete der Z3 in 6,0 bis 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h, mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h in der Top-Variante (Z3 M mit 325 PS). Berühmtheit erlangte der Roadster durch seinen Auftritt im James-Bond-Film "GoldenEye" (1995), was seine Popularität massiv steigerte. Kritik gab es für mangelnde Qualität der ersten – im amerikanischen Spartanburg produzierten – Exemplare und den recht kleinen Kofferraum.

Fotos: BMW AG | Mercedes-Benz AG | Suzuki Deutschland GmbH | Renault Deutschland AG | RM Sotheby's | Stellantis N.V. | Porsche AG | zwischengas.com

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