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Ron Wischmann:
Der Mann, der altes Leder rettet

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Nichts hält ewig, auch wenn ledernes Oldtimerinterieur dafür gemacht schien, locker und klaglos 70 oder mehr Jahre durchzuhalten. Irgendwann verbleichen die Farben, wird das Leder rissig und spröde. Dann kommt Ron Wischmann ins Spiel. Sein Job ist vermutlich einzigartig in Deutschland: Er restauriert altes und beschädigtes Leder so gut, dass es wieder wie bestens erhalten erscheint. Der Hamburger ist der Leder-Retter mit der Lizenz zum Patinieren!


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So entsteht Originalität

Seine Werkstatt hat Ron Wischmann auf dem Areal der ehemaligen Sternwollfabrik, dort, wo sich das Mekka der Hamburger Oldtimerszene befindet.
Kenner der Materie bestätigen, dass Ron Wischmann ein wahrer Künstler seines Fachs ist.
Aber wie kam der gelernte Kaufmann und selbstständige Unternehmer, der früher erfolgreich Maschinen für die Lebensmittelindustrie verkauft hat, zu dieser späten Berufung?
„Ich war schon immer ein großer Fan von Oldtimern. Natürlich habe ich im Laufe meines Lebens einige Klassiker besessen, darunter auch SL-Modelle von Mercedes. Irgendwann fiel mir auf, dass es für bestimmte Ledersitze natürlich keinen Materialersatz mehr gibt, bzw. man Sitze natürlich beim Sattler neu beziehen kann, aber dann die Farben, Struktur und Patina nicht mehr übereinstimmen mit dem Rest, der noch original ist. Außerdem ist der Wert des „Originalen“ unwiederbringlich weg, wenn neues Leder verbaut wird. So begann ich zu experimentieren und fand heraus, dass man durch ein gutes Auge jede Lederfarbe „nachbauen“ kann und diese vom Original nicht mehr zu unterscheiden ist. Heraus kommen dann ein einwandfreier Sitz, eine Türverkleidung oder ein anderes Teil, die alle ein Bild der Perfektion ergeben, aber doch noch dieses gewisse Oldtimerfeeling haben. Eben ,Originalität', erzählt Ron Wischmann.

Metallicfarbenes Leder für Porsche

Was als Service für Freunde der SL-Szene startete, ist inzwischen ein echter Fachbetrieb geworden. Ob italienische Sportwagen, Mercedes der Baureihen W198 II, W108, W111, R113, R107, R129, Austin Healey 100/4, Jaguar E-Typ MKII & MKIII – alle bekamen schon bei Ron Wischmann eine exquisite „Hautbehandlung“ im Innenraum. Eberhard Thiesen, Grandseigneur automobiler Klassiker und weltweit bekannter Oldtimerhändler aus Hamburg, sagte einmal zu Wischmann: „Dich hat wohl der liebe Gott geschickt!“ Schließlich gelang es Wischmann sogar, das metallicfarbene Leder der verschiedenen Porsche Jubi-Modelle nachzubauen. Das sorgte für Aufsehen in der Oldtimerszene. Einzigartig, urteilte sie.

Leder Farbe mischen 2

Patina erhalten oder nachbilden

Aber wie geht der Restaurierer im Einzelfall vor?
Ron Wischmann: „Zuerst bespreche ich mit dem Kunden seine Wünsche und Vorstellungen. Anschließend wird das Leder, sei es bei Verkleidungen, Sitzen oder sonstigen Lederoberflächen, von alter Farbe, Dreck und Rückständen befreit, etwaige Beschädigungen beseitigt. Dann wird eine Grundierung aufgetragen. Die benötigte Farbe wird "auf den Punkt" angemischt und dann in mehreren Schichten aufgetragen. Dies zum Teil auch nur im sogenanntem "Bei-Auftragsverfahren" oder einem speziellen "3D-Auftragsverfahren". Mit dem wird, wenn gewünscht, die Patina erhalten oder nachgebildet. Danach erfolgt die Versiegelung mit gleichzeitiger Anpassung des gewünschten Glanzgrades.“
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Hält das wirklich? Ja!

Seine Restaurierungsarbeiten stehen dabei unter der Maxime: „Lass es frisch wirken, aber nie wie neu aussehen.“ Dazu passt Wischmanns Qualitätsanspruch: „Der Kunde bekommt sein Fahrzeug erst zurück, wenn ich zufrieden bin.“ Und wenn ihn Kunden einmal skeptisch fragen, ob denn auch alles halte, antwortet er ihnen trocken: „Ja, tut es!“ Das aber mit einem Lächeln, denn seit mehr als sieben Jahren hat Ron Wischmann nur zufriedene Kunden, das spricht sich rum und sorgt für volle Auftragsbücher. (dr)


Mehr Infos:


Ron Wischmann
GARAGE 3
Griegstaße 73
22763 Hamburg

Mehr Infos unter: https://www.oldtimer-youngtime...

Telefon: 040 54818496 | Mobil: 0170 4739326

Fotos: Ron Wischmann

Maserati Ghibli keep the Patina

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