Die fünf teuersten Oldtimer aller Zeiten
Falls Sie 135 Millionen Euro besitzen, könnten Sie sich eine nagelneue Boeing 737 (120 Mio. Euro teuer) kaufen. Oder eine 110 Hektar große Privatinsel in Thailand bei Phuket (131 Mio. Euro) erwerben.
Oder einen Mercedes Oldtimer…
Haben Sie sich jemals gefragt, welche automobilen Klassiker die höchsten Preise bei Verkäufen erzielt haben? Dann sind Sie hier genau richtig.
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die aktuell fünf teuersten Oldtimer der Welt, die jemals den Besitzer wechselten. Außerdem erfahren Sie, was diese Autos so unglaublich wertvoll macht.
Mercedes-Chefentwickler und Ingenieur Rudolf Uhlenhaut mit dem nach ihm benannten Flügeltürer 300 SL.
Was macht einen Oldtimer eigentlich so wertvoll?
Bevor wir in die Liste der teuersten Oldtimer eintauchen, lassen Sie uns kurz klären, was einen Oldtimer eigentlich so wertvoll macht. Ist es die Seltenheit? Die Geschichte? Oder vielleicht der Zustand?
• Ein Oldtimer, von dem nur wenige Exemplare existieren, ist natürlich ein begehrtes Sammlerstück.
• Ein Auto, das eine wichtige Rolle in der Automobilgeschichte gespielt hat, wird oft höher bewertet.
• Und ein gut erhaltener Klassiker, der noch alle Originalteile besitzt, kann bei einer Auktion Höchstpreise erzielen.
Hinweis: Damit unsere Liste topaktuell ist, haben wir alle Oldtimer-Auktionen bis zum August 2023 berücksichtigt.
Platz 1: Mercedes Uhlenhaut Coupé (135 Millionen Euro)
Geschichte: Der 300 SLR ist einer von zwei Prototypen, die Mercedes-Chefingenieur Rudolf Uhlenhaut 1956 bauen ließ. Das Exemplar mit roter Innenausstattung wurde verkauft, der Rennwagen mit blauem Innenraum verblieb im Mercedes-Benz-Museum.
Auktionsdetails: Im Mai 2022 wurde das Uhlenhaut-Coupé in einer geheimen Auktion an einen Sammler verkauft. Kaufpreis: 135 Millionen Euro (143 Millionen Dollar).
Aktueller Besitzer: Bekannt ist inzwischen, dass Simon Kidston, britischer Oldtimer-Händler, das höchste Gebot für einen Sammler aus England bei der geheimen Auktion abgab. Der neue Besitzer möchte anonym bleiben.
Besonderheiten:
• Nur 2 Exemplare wurden hergestellt
• V8-Motor mit 302 PS
• Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h
Platz 2: 1962er Ferrari 250 GTO (48,4 Millionen Dollar)
Geschichte: Der 1962er Ferrari 250 GTO mit der Chassis-Nr. 3413 ist ein Symbol für Geschwindigkeit und Eleganz. Er wurde entwickelt, um in der GT-Rennklasse zu dominieren und hat zahlreiche Rennen gewonnen, darunter auch die berühmte Targa Florio. Edoardo Lualdi-Gabardi gewann mit dem Wagen im selben Jahr die italienische GT-Meisterschaft.
Auktionsdetails: Dieses Juwel wurde 2018 bei einer Sotheby's Auktion für unglaubliche 48,4 Millionen US-Dollar (44,5 Mio. Euro) verkauft, was ihn zum zweitteuersten Auto der Welt macht.
Aktueller Besitzer: Der aktuelle Besitzer ist ein amerikanischer Geschäftsmann und Oldtimer-Sammler, der anonym bleiben möchte.
Besonderheiten:
• Nur 36 Exemplare wurden hergestellt
• V12-Motor mit 300 PS
• Scaglietti-Karosserie und verlängertes Dach im Stil des 250 LM
Platz 3: 1962er Ferrari 250 GTO (38,1 Millionen Dollar)
Geschichte: Dieser Ferrari aus der GTO-Reihe war das am längsten in einem Besitz befindliche Exemplar. Der vor einigen Jahren verstorbene Ferrari-Sammler Fabrizio Violati kaufte ihn schon 1965.
Auktionsdetails: Bonhams versteigerte das Fahrzeug auf der Quail Lodge Auction im August 2014 für 38,1 Millionen Dollar (35,08 Mio. Euro).
Aktueller Besitzer: ein Sammler, der anonym bleiben möchte.
Besonderheiten:
• Nur 36 Exemplare wurden hergestellt
• V12-Motor mit 300 PS
• Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h
Platz 4: 1957er Ferrari 335 Sport (35,7 Millionen Dollar)
Geschichte: Der Rennwagen wurde Anfang 1957 gebaut und hatte seinen ersten Einsatz in Sebring, im Mai 1957 startete Graf Berghe von Trips bei der legendären Millie Miglia und wurde 2., den Sieg holte sein Teamkollege Piero Taruffi. Das Fahrzeug gehörte dem berühmtesten Ferrari-Sammler der Welt Pierre Bardinon (1931-2012).
Auktionsdetails: Der Ferrari wurde am 5. Februar 2016 bei der Artcurial in Paris für 35,7 Millionen Dollar (32,87 Mio. Euro) versteigert.
Aktueller Besitzer: will anonym bleiben
Besonderheiten:
- ab Werk mit 3,8-Liter-V12-Tipo-140 (365 PS) ausgestattet, für die Mille Miglia wurde Hubraum auf 4,1 Liter Hubraum vergrößert
- Höchstgeschwidigkeit bis zu 300 km/h
- Piloten wie Mike Hawthorn, Peter Collins oder Maurice Trintignant fuhren mit diesem Ferrari
Platz 5: 1967er Ferrari 412 P (30,3 Mio. Dollar)
Geschichte: Dieser Ferrari 412 P Berlinetta (Chassis Nr. 0854) weist eine eindrucksvolle Renngeschichte auf, ging er doch 1967 bei den 1000 km von Spa und bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start (jeweils Platz 3). Am Steuer dieses Wagens saßen unter anderem die Rennfahrer Richard Attwood, Lucien Bianchi, Piers Courage, David Piper und Jo Siffert. Zu den vielen Vorbesitzern gehörte der bekannte japanische Sammler Hajime Tanaka, der mit dem Golfsport in Japan ein Vermögen machte.
Auktionsdetails: Das Fahrzeug wurde am 18. August im Rahmen der Monterey Car Auctions von Bonhams für 30.3 Millionen Dollar (27,9 Mio. Euro) versteigert.
Aktueller Besitzer: will anonym bleiben.
Besonderheiten:
- wurde 9 Jahre lang aufwändig restauriert
- Orginal-Fahrwerk, Chassis und Motor (Matching Numbers)
- 4-Liter V12 mit 410 PS
Fotos: RM Sotheby's, Mercedes-Benz AG, Bonhams, Artcurial Paris
Zahlenmaterial mit freundlicher Unterstützung von classic-analytics.
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