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Meilensteine der Autosicherheit: 10 Erfindungen, die Leben retten

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Wer heute in einem modernen Auto fährt, kann sich auf dutzende elektronische und digitale Helferlein verlassen: miteinander vernetzte Sensoren überwachen die Fahrt und greifen im Notfall in Sekundenbruchteilen ein. So sicher war Fahren noch nie!

1984, im Gründungsjahr von OCC, sah das noch ganz anders aus. In den frühen 1980er Jahren stand die Automobilindustrie an einem Wendepunkt. Die Sicherheitsstandards, die wir heute als selbstverständlich betrachten, begannen erst damals, langsam Gestalt anzunehmen. Gerade deutsche Ingenieurskunst (z.B. bei Autozulieferer Bosch) in Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern wie Mercedes-Benz sorgten für den Durchbruch auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit.

Zu jener Zeit erblickten zahlreiche bahnbrechende Sicherheitsfeatures das Licht der Welt, die die Überlebensrate bei Unfällen erheblich verbessern sollten. Angefangen bei den ersten Anti-Blockier-Systemen (ABS), die ein kontrolliertes Bremsen selbst auf glatten Oberflächen ermöglichten, bis hin zu den ersten Airbags, die einen zusätzlichen Schutz bei Kollisionen boten.

Aber auch Gurtstraffer und Kopfstützen auf den Rücksitzen waren zu jener Zeit alles andere als selbstverständlich und Standard. Für die breite Masse der Autofahrer waren die neuen Assistenzsysteme damals noch nicht verfügbar. Nur Käufer von Ober- und Luxusklasse-Limousinen kamen zunächst in den Genuss dieser im Notfall lebensrettenden, aber teuren, neuen Technik.

In diesem Artikel werden wir zehn wichtige Sicherheitsfeatures, die zwischen den 1970er Jahren und dem Ende der 1980er Jahre entwickelt wurden, genauer unter die Lupe nehmen.

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1969: Mercedes-Benz erprobt erstmals die Wirkungsweise des Airbags bei einem Frontalaufprall

1. Airbag

Die Idee für Airbags geht auf die 1950er Jahre zurück, aber sie wurden erst in den 1970er Jahren zur Serienausstattung. Als "Urvater" des lebensrettenden Luftsacks gilt der Münchner Ingenieur Walter Linderer, der seine Erfindung 1951 als Patent anmeldete. In den USA bot General Motors Airbags ab 1974 als aufpreispflichtiges Zubehör für einige Oldsmobile- und Buick-Modelle an. Allerdings blieb der wirtschaftliche Erfolg aus, deshalb nahm General Motors das System ab 1976 wieder vom Markt.
Das erste deutsche Fahrzeug mit serienmäßigem Fahrerairbag (entwickelt von Bosch) war der Mercedes-Benz der S-Klasse W126. Der Airbag funktioniert durch einen Sensor, der bei einem Aufprall Gas aus einer chemischen Reaktion freisetzt, wodurch sich der Airbag in Millisekunden aufbläst und so den Aufprall für den Insassen abfedert.

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2. Antiblockiersystem (ABS)

Bereits 1966 bot der britische Hersteller Jensen für sein Modell FF ein elektromechanisches Antiblockiersystem an. Das System erkennt im Verteilergetriebe das Blockieren einer Achse und reduziert daraufhin elektrisch den Unterdruck im Bremskraftverstärker.

Das elektronische ABS-System, wie wir es heute in modernen Fahrzeugen kennen, wurde von Bosch entwickelt und 1978 erstmals im Mercedes-Benz S-Klasse-Modell eingesetzt. In den 1980er Jahren wurde ABS zunehmend in Serienfahrzeugen installiert. ABS verhindert das Blockieren der Räder bei starkem Bremsen, indem es die Bremskraft in kurzen Intervallen reduziert, sodass das Fahrzeug kontrollierbar bleibt und der Fahrer weiterhin lenken kann. Die Hydraulikeinheit (Foto) regelt auf Befehle der elektronischen Steuereinheit den Druck der Bremsflüssigkeit in den Radbremszylindern.

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3. Gurtstraffer

Mercedes-Benz führte 1981 die Gurtstraffer ein. Diese Systeme ziehen bei einem Aufprall den Sicherheitsgurt automatisch straffer, um die Insassen sicherer im Sitz zu halten. Dies wird durch einen Pyrotechniksensor erreicht, der bei einem Aufprall eine kleine Explosion auslöst, die einen Kolben bewegt, welcher den Gurt straffer zieht.

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4. Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)

ESP wurde 1987 von Bosch in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz entwickelt. Es hilft, die Stabilität des Fahrzeugs zu bewahren, indem es bei einem drohenden Kontrollverlust automatisch einzelne Räder abbremst, um das Fahrzeug wieder in die Spur zu bringen. Sensoren überwachen ständig die Fahrzeugbewegungen und greifen ein, wenn sie eine Abweichung vom beabsichtigten Kurs feststellen.

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5. Seitenaufprallschutz

Volvo führte 1989 das Side Impact Protection System (SIPS) ein. Dieses System umfasst verstärkte Strukturen in den Türen und spezielle Schaumstoffpolster, die bei einem seitlichen Aufprall die Energie absorbieren und so die Insassen schützen. Diese Innovation trug dazu bei, die Verletzungsrate bei seitlichen Kollisionen erheblich zu senken.

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6. Dreipunkt-Gurtsysteme für alle Sitzplätze

Nils Bohlin (Foto) von Volvo erfand den Dreipunkt-Sicherheitsgurt Ende der 1950er Jahre, aber erst in den 1980er Jahren wurden solche Gurtsysteme auch auf den Rücksitzen zur Standardausstattung. Dreipunktgurte verteilen die Aufprallkräfte besser auf den Körper und verhindern, dass die Insassen bei einem Unfall nach vorne geschleudert werden.

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7. Kopfstützen auf den Rücksitzen

In den 1980er Jahren wurden Kopfstützen auf den Rücksitzen zunehmend Standard. Diese verhindern bei einem Heckaufprall, dass der Kopf der Insassen nach hinten geschleudert wird, was das Risiko von Schleudertrauma erheblich reduziert. Volvo und Mercedes-Benz gehörten zu den ersten Herstellern, die diese Sicherheitsvorrichtung einführten.

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8. Gepolsterte Armaturenbretter

In den 1980er Jahren begannen Automobilhersteller, gepolsterte Armaturenbretter einzubauen, um bei einem Aufprall die Verletzungsgefahr zu verringern. Diese Polsterungen bestehen aus energieabsorbierenden Materialien, die den Aufprall dämpfen. Dies war besonders in den USA und Europa eine wichtige Entwicklung für die Fahrzeugsicherheit.

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9. Verlagerung des Tanks

In den frühen Automobilen befanden sich die Benzintanks oft im Heck des Fahrzeugs. Diese Position war jedoch riskant, da sie bei Heckkollisionen leicht beschädigt werden konnten, was zu Bränden oder Explosionen führen konnte. In den 1970er und 1980er Jahren begann man, die Benzintanks unter das Fahrzeug, oft zwischen die Achsen, zu verlagern. Diese Position ist sicherer, da sie bei Kollisionen besser geschützt ist. Die Verlagerung unter das Fahrzeug senkte das Risiko von Lecks oder Explosionen bei Unfällen erheblich.

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10. Gurtkraftbegrenzer

Gurtkraftbegrenzer wurden in den 1980er Jahren eingeführt, um die Belastung auf den Körper zu reduzieren, indem sie die Spannung des Sicherheitsgurtes bei einem Aufprall kontrolliert freigeben. Dieses System verhindert Verletzungen durch zu straffe Gurte. Der Mechanismus ist oft in die Gurtschlösser oder Aufroller integriert.

Fotos: Mercedes-Benz AG | Robert Bosch GmbH | Volvo Car Corporation

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Benz durchbricht sperre ohne abs 667a9fae7b146

Spektakuläre Bilder: Ein Mercedes-Benz 250 C (Baureihe W114) ohne TELDIX Anti-Blockier-System durchbricht in dieser Mercedes-Versuchsreihe den mit Schaumgummiwürfeln markierten Punkt. Das Fahrzeug mit ABS war an dieser Stelle zum Stehen gekommen

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