Restomod Emilia GT Veloce
Der neue 500 PS-Bertone aus Hamburg
Rot, breit, stark: Der Wagen ist schon jetzt ein Hingucker, obwohl er bisher nur als Computersimulation veröffentlicht wurde. Doch in ein paar Monaten soll der 1. Emilia GT Veloce fertig produziert sein – in Handarbeit. Als Restomod erweckt der Hamburger Auto Classic-Car- und Sportwagen-Spezialist Emilia die italienische Schönheit Alfa Romeo Giulia GT nach fast 50 Jahren wieder zum Leben. Das heißt: Die Original-Karosserie wird modifiziert und mit modernster hochkarätiger Technik bestückt.
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510 PS, 600 Nm Drehmoment
22 Fahrzeuge sollen insgesamt entstehen. Emilia GT Veloce heißt die Neuschöpfung. Das Veloce (italienisch für schnell) trägt der Wagen zu Recht. Der 2.9 V6 Biturbo-Benzinmotor aus der aktuellen Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio wird stramme 375 kW (510 PS) leisten! Das nur 1250 kg schwere Fahrzeug hat ein dann maximales Drehmoment von 600 Nm, das zwischen 2.500 und 5.000 U/min anliegt. Emilia Auto verspricht – wohl ohne Übertreibung - „eine der aufregendsten Fahrmaschinen der Neuzeit“.
Legende und Design-Ikone
Wie kam es zum Projekt Restomod-Autoproduktion bei Emilia?
Emilia-Geschäftsführer Dr. Ralf-Hendrik Steinkühler (Foto): „Wir haben festgestellt, dass viele potenzielle Kunden die klassischen Fahrzeuge zwar faszinierend finden, aber im Umgang mit deren Schwächen weniger tolerant sind als früher. Viele schöne Autos verschwinden daher in Sammlungen und werden nur noch selten bewegt. Gleichzeitig vermissen viele bei modernen Sportwagen die Emotion, die Konzentration auf das Wesentliche, die kompakten Abmessungen und das klassische Design. Das war der Ausgangspunkt für unser Restomod-Projekt. Als Basis haben wir, zu unserem Hause passend, ein italienisches Fahrzeug ausgesucht, das eine Legende und Designikone ist.“
1 Monat Montage
Woher kommen die Bertone-Karosserien?
Steinkühler: „Wir brauchen für jedes der geplanten 22 Fahrzeuge eine Spenderkarosserie, die werden wir vermutlich am ehesten in Italien finden. Die Karosserie wird dann bei uns restauriert und angepasst. Die Produktion erfolgt auf Bestellung, wir rechnen pro Fahrzeug dann mit einer reinen Montage-Zeit von etwa einem Monat.“
KW-Gewindefahrwerk und Sperrdifferential
Der Umbau ist extrem aufwändig. Hilfe kommt hier vom erfahrenen Projektpartner VELA Performance (entwickelten unter anderem den RUF CTR2 mit). So wartet der Emilia GT Veloce mit KW-Gewindefahrwerk, Einzelradaufhängung rundum, Doppelquerlenker-Vorderachse, adaptiver Servolenkung sowie Mehrlenker-Hinterachse und elektronisch gesteuertem Sperrdifferential auf.
„Um die gewaltigen 19 Zoll-Räder samt Brembo Hochleistungs-Bremsanlage unterzubringen, mussten die Kotflügel vorn und hinten im Vergleich zur Original-Giulia je Seite um etwa 15 cm verbreitert werden. Die Motorhaube wurde ebenfalls minimal gestreckt“, erklärt Dr. Ralf-Hendrik Steinkühler.
Tempo weit über 300 km/h?
Welche Sicherheitsfeatures werden an Bord sein? Auf Airbags wurde zwar zu Gunsten der klassischen Lenkrad-Optik verzichtet, dafür sind ABS und Traktionskontrolle ebenso Serie. Das Armaturenbrett wurde stark an das Original angelehnt. Der Tacho geht den ersten Bildern nach „nur“ bis 260 km/h. Über den Topspeed will der Emilia-Schöpfer nicht reden, aber mit hanseatischem Understatement wird auf Nachfrage immerhin erwähnt, dass der Motor sicherlich für ein Tempo weit jenseits der 300 km/h geeignet wäre, „aber das war und ist nicht das Ziel des Projekts gewesen.“
Recaro-Sitze für den Fahrer
Überhaupt sei man noch mitten in den Erprobungen der Performance. Klar ist, dass der Emilia GT Veloce trotz heftigster Beschleunigungsschübe keine Heckspoiler braucht – dafür seien die modifizierte Karosserie und der neue Unterboden aerodynamisch optimiert (zum Teil besteht die Außenhaut aus ultraleichtem Carbon). Die künftigen Piloten der Fahrmaschinen „Made in Hamburg“ werden in Recaro-Sportsitzen Platz nehmen und sich an zeitgemäßen Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, Multimediasystem und elektrischen Antrieben für Fenster und Spiegel erfreuen. Jeder Innenraum soll individuell ausgestattet werden können: „Auch bei der Farbe des Wagens haben die Kunden frei Auswahl. Ob im typischem Alfa-Rot oder British Racing-Green – wir machen alles möglich.“
Begehrt rund um den Globus
Die Hamburger Giulia-GT-Wiederauferstehung als elegantes Kraftpaket hat sich schnell rund um den Globus herumgesprochen. Zu den ersten ernsthaften Interessenten gehören neben Kunden aus Europa auch Sammler aus Japan, Australien und Südafrika. Mit der Produktion des GT Veloce wird Emilia Auto übrigens offiziell ein Automobilhersteller: „Das Kraftfahrtbundesamt behandelt unsere Giulia als Neufahrzeug, so dass das Fahrzeug alle EU-Vorschriften wie z.B. Schadstoff- oder Geräusch-Normen erfüllen muss. Deswegen begleitet die DEKRA von Anfang an unser Projekt“, so Emilia-Chef Steinkühler.
Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Etwa 400.000 Euro müssen für den Emilia GT Veloce nach Hamburg überwiesen werden. Das erste fertige Fahrzeug soll im Frühjahr nächsten Jahres vorgestellt und der erste für Kunden bestimmte Wagen Ende des Jahres 2022 an den Käufer übergeben werden. (dr)
Fotos: Emilia Auto | Alfa Romeo
Original und Restomod GT Veloce
Was ist überhaupt ein Restomod?
Der Trend kam ursprünglich aus den USA. Das Wort Restomod setzt sich aus Restaurieren und Modifizieren zusammen. Alte Karosserien werden restauriert, angepasst und mit modernster Technik modifiziert. So sieht es optisch noch wie das Original aus, lässt sich aber im Vergleich viel bequemer, schneller und sicherer fahren. Der Fahrspaß steht dabei ganz oben. Weiterer Vorteil: Für die moderne Technik sind Ersatzteile stets vorhanden und schnell zu beschaffen.
Kann man Restomods wie Oldtimer versichern?
Ja, bei OCC werden selbstverständlich auch Restomods versichert. Da sie oft Unikate sind, werden sie von OCC-Experten individuell betrachtet, begutachtet und tarifiert. Kleinserien wie der Emilia GT Veloce werden als Premium Cars versichert, da ihr Wert 150.000 Euro übersteigt. Besitzen Sie einen Restomod oder beabsichtigen Sie, einen Restomod zu kaufen? Dann sprechen Sie uns gern für eine Versicherungslösung an.
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