Neue EU-Altautoverordnung: Machen die Bürokraten unser Hobby kaputt?

Droht jetzt auch für Youngtimer Gefahr aus Brüssel? Die geplante EU-Altautoverordnung beunruhigt die Klassiker-Community.
Besonders Youngtimer könnten unter den neuen Regelungen leiden, warnt der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. In einer aktuellen Stellungnahme kritisiert der Verband die geplanten Bestimmungen. Lesen Sie, warum die neue Verordnung der Euro-Bürokraten so brisant ist und mit welchen Einschränkungen gerade Youngtimer-Besitzer künftig rechnen müssen.

Youngtimer ohne TÜV nur noch Schrott?

Die Entwürfe der neuen EU-Altautoverordnung enthalten zwar einige Ausnahmeregelungen für historische Fahrzeuge, doch laut DEUVET bestehen weiterhin gravierende Risiken. Diese Regelungen könnten den Erhalt und Betrieb klassischer Fahrzeuge erschweren, insbesondere wenn es um die Verfügbarkeit von Ersatzteilen geht.

Die strengeren Vorgaben bezüglich der Lagerung und des Umgangs mit Projektautos sowie das geplante Verbot von bestimmten mechanischen und elektronischen Bauteilen bereiten der Community Sorgen. „Trotz der vorhandenen Ausnahmen bleibt vieles unklar, was langfristig die historische Mobilität empfindlich beeinträchtigen könnte“, erklärt Jan Hennen, DEUVET-Vizepräsident für Kommunikation.

Besonders Youngtimer, deren Originalersatzteile nach etwa 15 Jahren aus der Produktion genommen werden, sind durch die neue Verordnung gefährdet. Der DEUVET betont, dass die geplanten Änderungen die Versorgungssicherheit für diese Fahrzeuge massiv beeinträchtigen könnten. So könnten viele Bauteile, die für den Betrieb und die Restaurierung notwendig sind, bald nur noch schwer verfügbar sein.

„Die Regelungen zur Ersatzteilgewinnung und -lagerung werden für Privatpersonen und Gewerbe erschwert, was für die Instandhaltung von Youngtimern problematisch ist“, erläutert Hennen weiter. Die Community fürchtet, dass die geplanten Einschränkungen nicht nur das Hobby, sondern auch den Erhalt dieser Fahrzeuge infrage stellen könnten.

Was könnte das konkret bedeuten? Der DEUVET-Sprecher: „Wenn Sie beispielsweise künftig für einen 35 Jahre alten Mercedes SEC keine ABS-Sensoren mehr bekommen, ist das Fahrzeug nach der Altautoverordnung nicht mehr fahrbereit, weil es keinen TÜV bekommt. Es wird also zum Müll erklärt und muss verschrottet werden. Genauso verhält es sich, wenn Sie sich ein zweites Fahrzeug als Teilträger kaufen, um beispielsweise das Getriebe zu verwenden. Das Restauto ist nach der neuen Verordnung ebenfalls Müll und muss vernichtet werden.“

In Reaktion auf die geplanten Änderungen hat der DEUVET bereits konkrete Vorschläge zur Entschärfung der Risiken an das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) geschickt. Die Reaktion dort: verhalten. Ein Gesprächstermin zum Dialog wurde zunächst abgelehnt...

Fotos: Canva