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10 spannende Winter-Projekte für Ihren Oldtimer

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Wenn nicht jetzt, wann dann? Die lange Winterpause bietet für Oldtimerbesitzer die einzigartige Gelegenheit, sich in den kommenden Monaten in aller Ruhe um ihren Schatz zu kümmern. Es ist die ideale Zeit für kreative und lohnende Projekte. Ob Anfänger oder erfahrener Schrauber – jeder kann die nächsten Wochen Zeit nutzen, um sein Fahrzeug zu verschönern oder zu verbessern.
OCC-Experte Marco Wenzl (kl. Foto), selbst erfahrener Schrauber, hat für Sie eine spannende Liste an Winterprojekten parat, die für jede Könnerstufe die passenden Ideen liefert. Dazu gehören leichte Arbeiten wie die gründliche Reinigung des Innenraums, Inspektionen der Elektrik und Dichtungen, Checken der Reifendrucks, oder aber auch das Studieren von entsprechender Literatur des Fahrzeugstyps. So wird es nie langweilig, Sie können in der kalten Jahreszeit handwerklich aktiv werden und Ihren Klassiker fit für die Frühjahrs-Saison machen.

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1. Bei Schrauber-Kurs anmelden

Marco Wenzl: "Wer viel lernen will, sich aber aufwändige Arbeiten am eigenen Fahrzeug noch nicht zutraut, kann sich im Winter auch bei einem der zahlreichen Schrauberkurse in Werkstätten anmelden. Die örtliche Oldtimerclubs haben meist die passenden Daten und Adressen. Gerade in der heutigen Zeit, wo alles teuerer wird, ist das eine gute Alternative, um am Hobby festzuhalten. Dieses Angebot richtet sich an die Oldtimerbesitzer, die selbst gern mal schrauben würden, aber nicht wissen, wo und wie und denen außerdem das passende Werkzeug fehlt. Und in der Gemeinschaft unter fachkundiger Anleitung macht das Schrauben doch viel mehr Spaß. Zudem spart man Geld, das man anderweitig wieder in den Klassiker investieren kann."

2. Fachliteratur lesen

Für diejenigen unter Ihnen, die lieber ohne Werkzeug arbeiten oder deren Oldtimer außerhalb des eigenen Heims gelagert wird, gibt es eine ebenso bereichernde Alternative: Bilden Sie sich weiter! Finden Sie ein Buch, das sich eingehend mit der Geschichte Ihres Fahrzeugs oder dessen Hersteller beschäftigt, und tauchen Sie in die Lektüre ein. Bücher-Schnäppchen (gerade antiquarisch) gibt es oft auf Kleinanzeigenportalen.
Ziel ist es, mindestens eine neue Information zu lernen, die Sie beim nächsten Treffen oder Gespräch mit anderen Oldtimer-Enthusiasten teilen können. Dies ist eine hervorragende Möglichkeit, Ihre Leidenschaft für Oldtimer zu vertiefen und gleichzeitig interessante Gesprächsthemen für zukünftige Begegnungen zu sammeln.

3. Reinigung und Pflege von Leder

Der Innenraum Ihres Oldtimers altert so schleichend, dass Ihnen dessen allmähliche Verschmutzung womöglich gar nicht auffällt. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um in Ihre Putzmittel-Schublade zu greifen und Ihre Leder- oder Stoffsitze einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Ein zusätzlicher Bonus: Nutzen Sie die Gelegenheit, auch den Teppichboden intensiv zu säubern. Da viele Reinigungsmittel eine gewisse Trocknungszeit benötigen, bietet die Winterpause die perfekte Gelegenheit, um sicherzustellen, dass alles nicht nur sauber, sondern auch vollständig trocken ist, bevor Sie wieder in Ihrem Auto Platz nehmen.

4. Lack-Korrektur

Der erste Eindruck eines Autos wird oft durch seine Form bestimmt, doch unmittelbar danach kommt der Lack ins Spiel. Die ruhigen Wintermonate bieten die perfekte Gelegenheit, um dem Lack Ihres Oldtimers die notwendige Pflege zukommen zu lassen. Selbst bei regelmäßiger Reinigung und Politur sind kleinere Kratzer unvermeidlich, die den Glanz des Lacks trüben können. Ein sanftes Handpolieren ist ein ausgezeichneter Startpunkt. Nutzen Sie die Winterzeit ohne Eile, um Ihr Werk zwischendurch zu betrachten und sich an den Fortschritten zu erfreuen. Bei tieferen Kratzern kann der Einsatz elektrischer Polierwerkzeuge erforderlich sein. In diesem Fall ist es ratsam, zunächst an einem Teststück zu üben, um sich mit den Werkzeugen und Techniken vertraut zu machen, bevor Sie am eigentlichen Fahrzeug arbeiten. Eine komplette Entlackung und Neulackierung mag ein ambitioniertes Winterprojekt sein, aber die Instandhaltung des bestehenden Lacks ist eine ebenso wichtige und erfüllende Aufgabe.

5. Räder in Form halten

In der Saison der Oldtimertreffen und Ausfahrten soll Ihr Fahrzeug der Hingucker sein. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, das Erscheinungsbild Ihres Autos zu verbessern, ist sorgfältige Reinigung der Räder und Felgen. Mit feinem Schmirgelpapier können Sie den Flugrost z.B. bei Stahlfelgen behanden. Danach sollten Sie die Felgen mit dafür vorgesehenem Lack besprühen. Bei Alufelgen helfen spezielle Polituren aus dem Fachhandel, dass sich Brems-Abrieb erneut in die Felge einbrennt. Das Beste daran ist, dass Sie die Reifen sogar montiert lassen können, was den Prozess wesentlich erleichtert und Zeit spart.

6. Kabel-Inspektion

Die Arbeit mit Kabeln wird oft als mühsam empfunden. Genau deshalb beschränkt sich mein Rat hier auf eine grundlegende Inspektion der Fahrzeugverkabelung. Kleinigkeiten wie eine lockere Masseverbindung, abgenutzte Isolierung oder wackelige Steckverbindungen können unerwartete Pannen verursachen oder Sie stundenlang ratlos zurück lassen, warum Ihr Auto einfach nicht anspringen will.
Nutzen Sie die Gelegenheit, den Kabelbaum Ihres Oldtimers zu überprüfen und sicherzustellen, dass alles in einwandfreiem Zustand ist. Oft genügt eine visuelle Kontrolle, aber wenn Ihnen Unregelmäßigkeiten auffallen, könnte ein Multimeter nötig sein – ein Werkzeug, das in keiner Oldtimer-Garage fehlen sollte.

7. Austausch von Brems- und Kühlmittel

Wann haben Sie zuletzt die Kühl- oder Bremsflüssigkeit gewechselt? Falls Sie sich nicht erinnern können oder es schon einige Jahre her ist, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um neue Flüssigkeiten im Autoteileladen zu besorgen und Ihre Auffangwanne bereitzustellen. Selbst bei geringer Nutzung altern diese Flüssigkeiten und können die Leistung Ihres Fahrzeugs beeinträchtigen. Ein Wechsel der Flüssigkeiten ist eine kostengünstige Maßnahme, um Korrosion und unerwartete Ausfälle zu verhindern. Dies kann von einem einfachen Ablassen und Nachfüllen bis hin zum komplexeren Austausch der Bremsflüssigkeit reichen, wobei darauf zu achten ist, keine Luft in das System zu lassen. Indem Sie sich die Zeit nehmen, dies gründlich zu erledigen, stellen Sie sicher, dass Ihr Oldtimer im Frühjahr frei von Problemen wie Überhitzung oder einem nachgiebigen Bremspedal ist.

8. Gummischläuche im Motorraum checken

Genauso wie Sie bei der Kontrolle der elektrischen Verkabelung vorgehen, sollten Sie eine Taschenlampe zur Hand nehmen und unter der Motorhaube die Zustände der Gummischläuche und -leitungen begutachten. Die Hitze im Motorbereich stellt eine große Belastung für die Gummiteile dar. Falls Sie feststellen, dass die Schläuche hart geworden sind oder Risse zeigen, ist es Zeit für einen Austausch. Wer denkt, dass sich die Risse einfach abdecken lassen, riskiert, mit einem geplatzten Schlauch im Frühjahr abgeschleppt zu werden. Besser austauschen und neue Schläuche montieren.

9. Scharniere einfetten

In der Vergangenheit war dies ein regelmäßiger Bestandteil der Instandhaltung, doch in der heutigen Zeit wird dies nur noch selten praktiziert. Greifen Sie zu einer Fettpresse und bringen Sie frisches Schmierfett an allen in Ihrem Handbuch aufgeführten Fahrwerksteilen an. Achten Sie dabei auch auf die Schmierung der Fensterheber, Heizungsregulierungen, Türschlösser sowie der Scharniere von Motorhaube und Kofferraumdeckel.

10. Inspektion der Lenkung

Nein, ein altes Auto und eine schwammige Lenkung gehören nicht zwangsläufig zusammen! Die meisten Lenkgetriebe bieten eine Einstellmöglichkeit, um zuviel Spiel im System zu korrigieren. Tipp: Kombinieren Sie diese Arbeit einfach mit einer Kontrolle der anderen Lenkungskomponenten wie Spurstangenenden, Lenkstockhebeln und Kugelgelenken.

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