1000 PS & mehr: Warum
Supersportwagen so faszinieren
Von 0 auf 200 km/h (!!) in 6,7 Sekunden, V8-Biturbo mit 1000
PS (Hybrid mit 780 PS Verbrenner und 220 PS-Elektromotoren), Vmax 340
km/h, maximales Drehmoment 800 Newtonmeter bei 6000/min. Das sind Eckdaten des Ferrari SF90 Stradale Assetto Fiorano, den Sie im Titelbild sehen.
Preis: über eine halbe Million Euro. Für das Geld bekommt der Käufer
nicht nur unglaubliche Fahrleistungen, sondern auch edelste Materialien
aus der Welt der Formel 1: Lenkrad, Heckdiffusor, Frontspoiler,
Seitenschweller, Mitteltunnel – alles aus superleichtem und superfestem
Carbon.
Derzeit stehen gleich drei dieser Boliden bei David Finest Sports Cars in Hamburg.
Dazu gesellen sich u.a. Porsche 992 GT3 RS, Lamborghini Huracán LP
580-2, Ferrari 488 GTB, Porsche Cayman GT4 RS, Lamborghini Huracán EVO
Spyder, diverse Mercedes-Benz AMG, McLaren, Aston Martin…
Damit ist schnell klar: Die Fahrzeuge, die Benjamin David und sein
Team in Hamburg verkaufen, sind keine Autos von der Stange. Würde man
sie mit Lebensmitteln vergleichen, könnte man von der Feinkost-Abteilung
sprechen. Kenner sprechen auch von Premium Cars oder Supersportwagen.
Autos dieser Liga sind inzwischen auch begehrte Sammelobjekte in der Welt der Liebhaberfahrzeuge. Wir haben mit Geschäftsführer Benjamin David (Foto) gesprochen. Er erzählt im Interview, warum er bei Supersportwagen eher von Kunstobjekten spricht, was sie von Hypercars unterscheidet, warum es Käufer bei der individuellen Ausstattung nicht übertreiben wollen und welche Modelle die exklusivsten Autos waren, die er je verkauft hat.
Kommandozentrale wie im Raumschiff: Futuristisches Digital-Cockpit des 1000 PS-starken Ferrari SF90 Stradale Assetto Fiorano
Herr David, was unterscheidet Supersportwagen von Hypercars und was sind Premium Cars?
Benjamin David: „Premium Cars sind die Autos, die BMW, Mercedes und Audi herstellen. Der berühmteste Supersportwagen ist mit Sicherheit der Ferrari F40. Als Hypercar gelten zum Beispiel ein Pagani Zonda oder die Modelle von Koenigsegg.“
Welche Entwicklung konnten Sie in den letzten Jahren bei Supersportwagen oder Hypercars beobachten?
„Zunächst, dass der Bedarf an hochexklusiven Sportwagen und Hypercars in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Es gibt mittlerweile sehr viele Sammler auf der ganzen Welt, die sich auf außergewöhnliche Fahrzeuge spezialisiert haben. Preislich gibt es dabei kaum Limits.
Was sind die wichtigsten technologischen Durchbrüche, die moderne Supersportwagen von den Sportwagen vergangener Epochen unterscheiden?
„Aus meiner Sicht die Fahrbarkeit, in einem Ferrari F40 quält man sich, im 918 Spyder kann ich ganz entspannt durch die Stadt gleiten. Und natürlich die Verwendung der Hybridtechnologie, mit der heute irrwitzige Leistungsdaten zu erzielen sind.“
Viele Sammler sehen in Supersportwagen nicht nur ein Hobby, sondern auch eine Investition. Welche Modelle haben Ihrer Erfahrung nach den besten Werterhalt oder sogar eine Wertsteigerung erfahren? Welche Modelle sind noch ein echter Geheimtipp?
„Wie bei allen anderen Dingen, die sich preislich entwickeln können, geht es immer um eine limitierte Stückzahl, die besondere Technologie oder das einzigartige Design. Ich denke, ein Evergreen ist der Mercedes 300 SL, eine solide Aktie, die viel Spaß bereitet und den Wert hält. Generell ist meine Empfehlung, sich die Sport- und Supersportwagen der späten 90er Jahre und die Fahrzeuge Anfang der 2000er anzuschauen.
Diese Modelle sind in der Regel gut fahrbar und werden in naher Zukunft Young- bzw. Oldtimer.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Lamborghini oder Ferrari aus dieser Zeitepoche ihren Preissprung noch vor sich haben.
Sie verbinden die „alte“ Welt und die Moderne, die klassische Optik des Postercars und eine deutlich bessere Fahrbarkeit. Als Beispiele möchte ich den Ferrari F355, die Maranello Modelle und den Lamborghini Murcielago nennen. Aber natürlich gehört auch der Porsche 993 in diese Kategorie, der zeitlebens als Alltagsklassiker gilt. Insbesondere für die S-, RS- und Turbo-Modelle wird in Zukunft für gute Autos sicherlich mehr Geld fällig.
Wie personalisiert sind die Supersportwagen, die Sie verkaufen? Können Kunden spezifische Wünsche und Anpassungen vornehmen, und gibt es Grenzen dieser Individualisierung?
„Da gibt es eine Menge Möglichkeiten, sich abzuheben: die Farbe des Lacks, die Lederfarbe, Nähte, personalisierte Einstiegsleisten, Kopfstützen, Armauflagen, mehr Karbonteile, Felgen, Fahrwerke, Abgasanlagen, Leistungssteigerung, Lackschutzfolien, Versiegelung des Lacks - im Prinzip gibt es kaum Grenzen. Jedoch empfehlen wir, das Auto nicht zu stark zu individualisieren, weil sonst der Weiterverkauf schwierig ist. Das gilt auch für einige Farbkombinationen.“
Was ist das besondere Fahrgefühl, das nur ein Supersportwagen bieten kann - und wie beschreiben Ihre Kunden diese Erfahrung?
„Wer sich für solche Dinge begeistern kann, ist oft an der Technik interessiert - wie zum Beispiel ein F1-Getriebe, das innerhalb von kürzester Zeit ohne Zugkraftverlust wie in der Formel 1 schaltet. Oder das Carbon-Monocoque, das selbstverständlich arbeitet bei der Fahrt.
Unsere Kunden haben in der Regel ein Alltagsauto oder mehrere, die Supersportwagen sind Fahrzeuge fürs Herz, die auf ihre besondere Art und Weise existieren. Geschwindigkeit und Beschleunigung ist oft nicht ausschlaggebend. Ein geht um ein bestimmtes Lebensgefühl, sozusagen das perfekte unperfekte Lebensgefühl…“
Braucht man zum Fahren eines Ferrari oder Lamborghini viel Erfahrung oder sogar ein extra Training? Oder lassen sich diese Fahrzeuge mit oft mehr als 600 PS im Alltag oder der Großstadt wie ein VW Golf bewegen? Was ist zu beachten?
„Unbedingt, ein Fahrtraining ist unsere absolute Empfehlung. Um das mal zu verdeutlichen: ein VW sichert dich in jeder Lebenslage ab, ich spreche hier gerne vom begleiteten Fahren. Aber ein Ferrari und insbesondere der McLaren regeln oft erst dann, wenn man die Physik nicht mehr überlisten kann. Wenn dann noch Nässe hinzukommt, ist die rechte Spur die bessere Wahl.“
Diese Supersportwagen können Sie in Hamburg kaufen
Beim exklusiven Porsche 992 GT3 RS mit Weissach-Paket sind Frontdeckel, Fahrzeugdach und Oberschalen der Außenspiegel aus Sichtcarbon gefertigt. Der Renner (EZ: 03/2023) ist nur 118 km gelaufen. Preis: 439.992 Euro
Elegant und stark: der Ferrari 488 GTB in verde british racing mit Leder cuio und grünen Nähten. Kilometerstand: 20.355 km, Erstzulassung 10/2019. Kaufpreis: 249.488 Euro.
Der Motor 6,2 Liter-V8 des Mercedes-Benz SLS AMG Coupé leistet 571 PS. Damit wird der Flügeltürer bis auf 317 km/h katapultiert. Dieses Exemplar (EZ: 2010) hat erst 24.590 auf dem Tacho. Preis: 245.570 Euro.
Zukunftsklassiker: Der Porsche 993 RS mit großem Clubsport Spoilerpaket ist auf Rennsport getrimmt. Ein aktuelles Gutachten bescheinigt ihm die Note 1- und einen Wert von 330.000 Euro
Wie gehen Hersteller von Supersportwagen und Hypercars mit dem Thema Nachhaltigkeit um, und gibt es bereits Trends hin zu umweltfreundlicheren Alternativen?
„In der Regel werden die meisten Supersportwagen kaum gefahren - und wenn überhaupt, sind das nur Bewegungsfahrten. Diese Fahrzeuge sind eher Kunstobjekte, die nicht nach 20 bis 30 Jahren verwertet werden, sondern eigentlich für die Ewigkeit geschaffen wurden.
Welche Trends sehen Sie in der nahen Zukunft für Supersportwagen und Hypercars, und wie rüstet sich Ihr Autohaus für diese Entwicklungen? Ist der reine Verbrennermotor immer noch so gefragt, oder geht der Trend eher in Richtung Hybrid-Lösung oder reiner Elektroantrieb?
„Solange es keine gute Lösung gibt, setzt unser Autohaus weiterhin auf den Verbrenner. Die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge ist in Deutschland noch nicht ausreichend vorhanden. Außerdem weiß niemand so genau, was passiert, wenn die Autos alt sind und die Batterien kaputt sind. Spricht man dann von einem wirtschaftlichen Totalschaden? Wer kümmert sich um die Entsorgung des Elektroschrotts? Solange es Menschen gibt, deren Leidenschaft es ist, einen Verbrenner zu haben, solange möchten wir an unserer Idee festhalten.“
Abgesehen von der beeindruckenden Leistung, welche anderen Aspekte machen einen Supersportwagen zu etwas Besonderem und wie präsentieren Sie diese Eigenschaften Ihren Kunden?
„Die Optik, der Sound, die Materialien, die verwendet worden sind, all das ist auschlaggebend. Das zeigen wir Interessierten gerne bei einem persönlichen Termin im Autohaus, mit anschließender Probefahrt, wenn das Wetter mitspielt.“
Welche der heutigen Supersportwagen und Hypercars werden die begehrten Oldtimer und Youngtimer in ein paar Jahrzehnten sein?
„Sicherlich die GT-Fahrzeuge von Porsche, der Ferrari 458, der Mercedes SLS und der Klassiker BMW Z8.“
Wie unterstützt Ihr Autohaus die Community der Supersportwagen-Enthusiasten, und bieten Sie besondere Events oder Treffen für Ihre Kunden an?
„Wir hatten in diesem Jahr dreimal einen Sports Car Sunday ausgerichtet, beim letzten Mal kamen knapp 1.500 Menschen und 150 Autos. Das zeigt, dass die Community sich gerne treffen möchte, um bei gemeinsamen Benzingesprächen alte Freunde wiederzusehen und neue Freunde zu finden.“
Letzte Frage: Die exklusivsten Autos, das Sie jemals verkauft haben, waren…?
„Porsche 918 Spyder, Aston Martin DB5 und einer von dreien gebauten GT2 RS, die an die Le Mans- Sieger übergeben worden sind.“
Herr David, herzlichen Dank für das Gespräch. (dr)
Mehr Infos zu Supersportwagen und aktuelle Angebote unter:
David Finest Sports Cars in Hamburg.
Adresse:
Friedrich-Ebert-Damm 118
22047 HAMBURG
Fotos: David Finest Sports Cars
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