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Statistik: 33 Wildunfälle
pro Stunde in Deutschland

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Das Frühjahr und der Herbst sind die besten Zeiten, um mit dem Oldtimer herrliche Ausfahrten zu erleben. Doch Obacht: Ein paar böse Überraschungen können auf der Strecke lauern. Zu den Schrecken gehören sicherlich die Wildunfälle. Pro Stunde kommt es auf den Straßen Deutschlands statistisch zu 33 Kollisionen zwischen Auto und Wildtieren. Diese Besorgnis erregende Zahl hat jetzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt bekanntgegeben.

Wildunfälle kosten 885 Mio. Euro

Insgesamt haben die deutschen Autoversicherer 2019 rund 295.000 Wildunfälle registriert – so viele wie nie zuvor und 27.000 mehr als im Vorjahr. Im Schnitt kommt es fast alle zwei Minuten zu einem Wildunfall. Für jeden Unfall zahlten die Versicherer 2019 knapp 3.000 Euro, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg sind höhere Preise für Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen. Insgesamt kosteten Wildunfälle die Autoversicherer rund 885 Millionen Euro (+ 17%).

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Aufprallgewicht von zwei Tonnen

Die höchste Gefahr eines Zusammenstoßes mit Wild besteht immer im Frühjahr und am Jahresende. Untersuchungen haben ergeben, welch gewaltige Kräfte bei einem Wildunfall auf Fahrzeug und Fahrer einwirken. Trifft man mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h auf ein 80 kg schweres Wildschwein, so wirkt ein Aufprallgewicht von 2 Tonnen auf Fahrzeug und Fahrer ein.

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Lieber schleichen, damit Auto, Tiere und eigene Gesundheit schützen

Gerade ohne Hightech-Sicherheitssysteme sollte jeder Oldtimer-Fahrer folgende Ratschläge bei Begegnung mit Wild auf der Straße beherzigen:

  • zunächst bremsen
  • dann abblenden
  • dann mehrmals hupen
  • wichtig: ein Ausweichmanöver, womöglich unkontrolliert in Wald, ist oft riskanter als Zusammenstoß mit dem Wild – stattdessen lieber stark bremsen und das Lenkrad gut festhalten
  • da Oldtimer weder Airbags noch ABS oder andere Stabilisierungsprogramme an Bord haben, ist es ratsamer, durch Wildwechselgebiete zu „schleichen“ als Gas zu geben
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So reguliert OCC Wildschäden

Was tun, wenn es wirklich gekracht hat?
Die Gefahrenstelle muss nach dem Unfall unverzüglich abgesichert und die Polizei verständigt werden. Es besteht Meldepflicht für den Wildunfall.
Sind bei OCC Wildunfälle abgedeckt?
Tim Nagel, OCC-Versicherungsexperte: „Wildunfälle sind im Rahmen unserer Teilkasko-Versicherungslösungen abgedeckt, was sich aber nicht ausschließlich auf Wild beschränkt. Versichert ist der Zusammenstoß des in Fahrt befindlichen Fahrzeugs mit Tieren aller Art auf Straßen mit öffentlichem Verkehr.“
Und wie reguliert OCC den Schaden?
Tim Nagel: „Wird das Fahrzeug vollständig und fachgerecht repariert, zahlen wir die hierfür erforderlichen Kosten bis maximal zur Höhe des versicherten Versicherungswertes. Die Regulierung eines Schadens erfolgt unter Abzug des individuell vereinbarten Selbstbehalts für Teilkasko-Schäden.“
(dr)

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