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Börsen-Star und Promi-Liebling:
Das macht Porsche so legendär

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Autofans im Börsenfieber: Seit 29. September werden Aktien der Porsche AG zum ersten Mal am Wertpapiermarkt gehandelt. Über 113 Millionen Wertpapiere wurden zu einem Preis von je 82,50 Euro je Aktie ausgegeben, Mutterkonzern Volkswagen kann nun mit Bruttoerlösen von bis zu 9,4 Milliarden Euro rechnen.
Damit ist die Porsche AG 75 Milliarden Euro wert. Es war übrigens der größte Börsengang in Deutschland seit 25 Jahren - nur die Deutsche Telekom brachte 1996 mehr Geld ein.
Was macht gerade Porsche so attraktiv? Sicher ist, kein anderer Sportwagen erzeugt so viele Emotionen bei Fans und Sammlern. Und Oldtimerfreunde freuen sich über wertstabile Anlagen. Wir widmen uns der Historie und den schönsten Modellen der legendären Marke aus Zuffenhausen. Außerdem gibt Porsche-Experte Thomas J. Schmitz (German Sportscars GmbH) Tipps, welche Fahrzeuge sich für einen Einstieg in die Porsche-Sammlerwelt eignen.

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Der erste Porsche war Österreicher

Als Geburtsstunde der Marke gilt der 8. Juni 1948: an diesem Tag erhielt das erste Auto mit dem Namen Porsche seine Zulassung. Der Typ 356 „Nr. 1“ Roadster mit der Fahrgestellnummer 356-001 bekam die allgemeine Betriebserlaubnis der Kärntner Landesregierung. Warum Kärnten, warum Österreich?
Das Konstruktionsbüro Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG in Stuttgart musste 1944 auf Anordnung des Rüstungsministeriums umziehen, weil erstmals Bomben auf dem Werksgelände einschlugen. Zuerst zog Ferry Porsche nach Zelle am See, wo die Familie ein Anwesen besaß. Das wurde bald zu klein und man verlegte den Firmensitz nach Gmünd in Kärnten in ein stillgelegtes Sägewerk – weit weg von den Kriegswirren. Ferry Porsche konstruierte hier seinen Traum von einem kleinen, leichten Sportwagen. Die erste Konstruktionszeichnung mit der Projektnummer 356.49.001 ist auf den 11. Juni 1947 datiert.


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Ärger mit Peugeot: aus 901 wurde 911

Aber wie sollte der Nachfolger des 356 aussehen? Ferry Porsche soll damals folgende Wünsche und Ideen auf einem Zettel notiert haben: „2-Sitzer mit 2 bequem. Notsitzen. Rückblickspiegel in Kotflügel einbeziehen. besserer Einstieg." Das Fahrwerk sollte modernisiert werden, gleichzeitig blieb man beim Antriebskonzept mit dem Boxermotor im Heck. Ferry Porsches Sohn Ferdinand Alexander, damals ein junger Designer, modellierte 1960 einen Prototypen: den Typ 754. Abgeflachte Fronthaube, frei stehende Kotflügel, elegant auslaufende Heckpartie. Er kam dem späteren 911 schon sehr nahe. Als Motor kam ein Sechszylinder-Boxermotor mit einem Hubraum von 1991 ccm und 130 PS zum Einsatz. Beschleunigung von 0 – 100 km/h in 8 Sekunden, 210 km/h Spitze. Für das neue Fahrzeug einigte man sich auf die Typbezeichnung 901. Hintergrund: Diese 900er-Zahlenkombination war in Deutschland noch frei. Trotzdem gab es Ärger, als der 901 auf dem Pariser Autosalon 1964 gezeigt wurde. Der französische Hersteller Peugeot pochte auf den Warenzeichenschutz und reklamierte die Typbezeichnung 901 aus Urheberrechtsgründen für sich.
Ferry Porsche gab daraufhin die Order zur Namenänderung, statt der 0 wurde nun eine 1 eingefügt. Der Rest ist Geschichte. Als 911er trat der Sportwagen aus Zuffenhausen seinen Siegerzug an.


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Promis lieben Porsche

Weltbekannte Schauspieler, Prominenz aus Sport, Wirtschaft und Kultur fuhren und fahren auf den deutschen Sportwagen ab. Dabei lagen Glück und Tragik oft dicht beieinander: Hollywoodstar James Dean liebte seinen Porsche 356 Speedster und verunglückte in einem 550 Spyder.
Steve McQueen („Bullitt“, „Le Mans“) fuhr Rennen im Porsche. Zu berühmten Besitzern gehörten Dirigent Herbert von Karajan (Porsche 959), Comedian Jerry Seinfeld (er soll den ersten vom Band gelaufenen 911 S besitzen). Zeit-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff (1909 – 2002) bekam von Verleger Rudolf Augstein ein 911 Coupé zum 70. Geburtstag, mit dem sie noch bis zu ihrem 90. die Hamburger Elbchaussee entlang brauste.
Legendär war 1988 das Rennen auf dem schleswig-holsteinischen Flugplatz Hartenholm zwischen Comic-Zeichner Rötger „Brösel“ Feldmann („Werner beinhart“) mit seinem umgebauten Red-Porsche-Killer (4 Horex-Motoren) gegen den Kieler Kneipenwirt Holger „Holgi“ Henze mit seinem getunten 911er (Baujahr 1968). 200.000 Zuschauer wurde Zeugen des Sieges von Holgi.
Auch Sportstars freuten sich über die schwäbischen Flitzer, so gab es beim berühmten Porsche Tennis Grand Prix in Filderstadt als Siegprämie entweder Geld oder einen nagelneuen Porsche. Weltkasse-Spielerin Martina Navratilova (USA) gewann sechsmal und wurde bekennender Porsche-Fan, Anke Huber nahm 1991 und 1994 einen Sportwagen mit nach Hause.


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911 3.2 und 964 RS - diese Modelle sind für Sammler geeignet

Thomas J. Schmitz ist Geschäftsführer der German Sportscars GmbH aus Telgte im Münsterland, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Porschehändler (für luftgekühlte Sondermodelle) in Deutschland. Hunderte Fahrzeuge der 964 RS-Reihe und der 993 RS-Reihe hat er schon verkauft. Voller Stolz sagt er, dass wohl nur das Porschewerk mehr abgesetzt hat. Seine Porsche-Karriere startet Thomas J. Schmitz im Alter von 21 Jahren mit einem 911 SC 2.7.

Was macht für ihn die Marke Porsche aus? Was unterscheidet Porsche von anderen Herstellern?

Thomas J. Schmitz zum OCC-Magazin: „In der Summe der Eigenschaften ist Porsche einfach der beste Sportwagen der Welt. Er bietet die beste Qualität, die beste Nutzbarkeit und das beste Händler- und Werkstattnetz.“

Welche Modelle begründeten für ihn den Mythos von Porsche?

„Bei den Straßenautos sind es der 356 Speedster, der 911 RS 2.7 aus 1973, der 964 RS, der 993 RS, der 911 Turbo und der 993 GT 2. Bei den Rennautos sind es die Modelle 718 RSK, 917, 2.8 RSR und 3.0 RSR, 935 und Carrera Cup-Fahrzeuge aller Epochen.“

Welches Modell ist für frischgebackene Oldtimerfreunde für den Einstieg in die „Porsche-Welt“ empfehlenswert?

„Wenn es preiswert sein soll, dann den 911 3.2 aus den Jahren 1987 – 1989. Bei ausreichend vorhandenem Kapital würde ich den 911 RS 2.7 oder den 964 RS empfehlen“, so Schmitz. (tna, dr)

Mehr Infos zur German Sportcars GmbH finden Sie hier.

Fotos: Porsche AG

Technische Daten: Porsche 911 3.2 Carrera (Baujahr: 1987)

Motor: 6-Zylinder-Boxer
Hubraum:
3164 ccm
Leistung:
231 PS
Drehmoment:
284 Nm
Gewicht:
1208 kg
Verbrauch:
ca. 14 Liter Super / 100 km
Beschleunigung
von 0 auf 100 km/h: 5,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit:
245 km/h
Marktwert
(Zustand 2): ca. 60.000 Euro
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Technische Daten: Porsche 911 RS 2.7 (Baujahr 1972/73)

Motor: 6-Zylinder-Boxer
Hubraum:
2687 ccm
Leistung:
210 PS
Drehmoment:
255 Nm
Gewicht:
1075 kg
Verbrauch:
ca. 11 Liter Normalbenzin / 100 km
Beschleunigung
von 0 auf 100 km/h: 6,3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit:
240 km/h
Marktwert
(Zustand 2): ca. 440.000 Euro
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Technische Daten: Porsche 964 RS (Baujahr 1991-92)

Motor: 6-Zylinder-Boxer
Hubraum:
3600 ccm
Leistung:
260 PS
Drehmoment:
325 Nm
Gewicht:
1220 kg
Verbrauch:
ca. 15 Liter Normalbenzin / 100 km
Beschleunigung
von 0 auf 100 km/h: 5,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit:
263 km/h
Marktwert
(Zustand 2): ca. 166.000 Euro
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