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TV-Star Richy Müller
Drei kleine Racker im Käfer

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Rasant, sportlich, populär: Richy Müller gehört zu den beliebtesten TV-Stars in Deutschland. Mehr als 10 Millionen Zuschauer schalten regelmäßig ein, wenn er als Tatort-Kommissar Thorsten Lannert in der ARD auf Ganovenjagd geht. Im Interview mit dem OCC-Magazin erzählt der ewig Junggebliebene von seiner automobilen Leidenschaft, was er von Elektroantrieb in Oldtimern hält und warum für ihn eine Welt ohne Autos (noch) nicht vorstellbar ist…

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Kaum zu glauben, dass Richy Müller im September 2020 das offizielle Rentenalter in Deutschland erreicht hat: 65 Jahre alt ist er geworden. Der Mannheimer Bub, der mit seinen zwei Brüdern im Stadtteil Seckenheim aufwuchs, lernte zuerst Werkzeugmacher. Dann folgten die Schauspielschule Bochum und erste kleine Rollen. Der Durchbruch kam 1979 im Fernsehdreiteiler „Die große Flatter“ (WDR) in der Hauptrolle des Jugendlichen Richy. Der Name blieb als sein Markenzeichen. Roland Emmerich (65), der später erfolgreiche Hollywood-Regisseur („Independence Day“, „Godzilla“, „The Day After Tomorrow“), engagierte Richy Müller 1984 für sein Regiedebüt „Das Arche Noah Prinzip“.
Auch im Kino sorgte Richy Müller danach für Kassenschlager: Ob in „Das Superweib“ (1996, mit Veronika Ferres), „Die Apothekerin“ (1997, mit Katja Riemann und Jürgen Vogel) oder 2002 im US-Action-Blockbuster „xXx-Triple X“ (mit Vin Diesel und Samuel L. Jackson).
Die TV-Zuschauer lieben ihn seit 2008 als Stuttgarter Tatort-Kommissar Thorsten Lannert. Dienstwagen: ein kaffeebrauner Porsche 911 Targa (Baujahr 1975).

Stichwort: Auto. Herr Müller, haben Sie noch Kindheitserinnerungen an die Autos in Ihrer Familie?

Richy Müller: „Aber ja, da gab es den anthrazitfarbenen Käfer. Mit dem ging es mal von Mannheim nach Dorsten. Mein Vater war recht schnell an der Grenze der Geduld. Schließlich saßen drei Jungs auf der Rücksitzbank im Alter von fünf bis neun Jahren…“

Ihr erstes eigenes Auto nach dem Führerschein-Erwerb?

„Natürlich ein VW Käfer, in Rot. 1200 ccm, 32 PS.“

Sie starten auch als Rennfahrer im Porsche Carrera-Cup: Was fasziniert Sie am Rennsport, was entgegnen Sie Menschen, die sagen, Rennsport sei unnötige Umweltverschmutzung?

„Mich fasziniert das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine. Das Fahrzeug an seinem Limit zu bewegen, ohne jemanden dabei zu gefährden, da es nicht auf öffentlichen Straßen stattfindet. Und der Wettkampf natürlich. Außerdem wurden und werden im Rennsport Dinge ausprobiert, die die heutige Technik ermöglichen und um sich irgendwann weitgehend emissionsfrei zu bewegen.“

Fasziniert im (Renn)-Auto eher die Beschleunigung, die Querbeschleunigung oder die pure Höchstgeschwindigkeit?

„Ich glaube, das kann man nicht trennen. Das eine bedingt das andere.“

Können Sie sich vorstellen, nur noch als Rennfahrer-Profi zu arbeiten, oder würden Sie die Bildschirm- oder Theaterarbeit vermissen?

„Das hätte ich mir vorstellen können, wenn ich früh damit begonnen hätte. Aber es gibt prominente Beispiele für Schauspieler, die beides betrieben haben.“

Wie reagieren Künstler-Kollegen auf Ihr Hobby? Gibt es eher Begeisterung, Verständnis oder Unverständnis?

„Die meisten Kollegen wissen das gar nicht. Und wenn, wird die obligatorische Frage gestellt: Und wie schnell fährt man da…?“

Wäre die Figur des Kommissars Thorsten Lannert ohne seinen Porsche 911 Targa überhaupt vorstellbar? Gäbe es das Auto nicht, was würde er dann fahren?

„Alles ist vorstellbar. Doch es wäre dann nicht der Lannert mit dem braunen Porsche. Das wäre doch schade.“

Sind Sie eher der Analog- oder der Digitalfan im Auto (Digitaltacho vs. Analogtacho)?

„Alles hat seine Berechtigung. Und wer will schon auf die heutige Technik verzichten, auf all die Fahrhilfen. Porsche bietet da eine gute Lösung. Eine Digitale Vernetzung mit analogem Drehzahlmesser.“

Welcher Youngtimer hat für Sie das Potential zum Klassiker?

„Da bin ich leider überfragt. Ich glaube, das ist wie mit der bildenden Kunst.“

Ihr Lieblingsfranzose?

„Der Citroën 2CV und die DS 19.“

Was wiegt schwerer und wichtiger für Sie: ein gutes Design oder ein guter Motor?

„Ein gutes Gesamtpaket.“

Sammeln Sie selbst Oldtimer oder Youngtimer? Wenn ja, was steht in der Garage?

„Ich sammle nicht, doch ich besitze einen Porsche 911 Targa in braun aus dem Jahr 1977.“

Wie unterscheidet der sich vom Filmmodell?

„Er hat eine doppelverzinkte Karosserie, ein sportlicheres Lenkrad und Stereoboxen. Die Laufleistung beträgt über 100.000 Kilometer.“

Was sagen Sie zum heiß diskutierten Thema nachgerüsteter Elektro-Antrieb in Oldtimern?

„Das würde ich als unangebracht empfinden. Schon allein eine Bezeichnung für solche Fahrzeuge zu finden, wäre schwierig. Wäre das noch ein Oldtimer?“

Fühlen Sie als gebürtiger Mannheimer nicht auch ein wenig Lokalpatriotismus mit Mercedes (Daimler-Lkw-Werk, Carl Benz, Ladenburg-Museum etc.)?

„In meiner Kindheit stand immer mal wieder ein Porsche 356 in unserer Gegend. Der hat mächtig Eindruck auf mich gemacht. So ein Erlebnis bleibt verankert.“

Das perfekteste Auto der Welt ist für Sie der…?

„Meiner!“

Ist eine Welt ohne Autos überhaupt vorstellbar?

„Wie gesagt, vorstellbar ist alles. Aber wer bringt die Oma dann ins Theater? Und wo sollte dann der erste Kuss stattfinden…?“ (dr)


Fotos: SWR | Porsche AG

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