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Welche Oldtimerversicherung passt zu mir?

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Ob Rarität mit Matching-Numbers, restaurierter Scheunenfund oder Butter- und Brot-Youngtimer: Oldtimer sind so vielfältig wie ihre Besitzer. Umso größer ist die Auswahl an Oldtimerversicherungen. Hier haben die Klassiker-Freunde die Qual der Wahl.
Die richtige Versicherung für Ihr Liebhaberfahrzeug sollte nicht nur den Zustand und Wert des Fahrzeugs widerspiegeln, sondern auch Ihren persönlichen Umgang damit – ob Sie es sammeln, restaurieren oder fahren. Aber welches Versicherungsprodukt passt wirklich? Unser Experte Bernd Uhlenbruck (Lead Product Manager bei OCC) erklärt, worauf es ankommt und wie Sie die beste Absicherung für Ihre Oldtimer-Leidenschaft finden. Kurzum: Welche Versicherung wirklich zu Ihnen passt!

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Der günstige Preis ist nicht alles

  • Welche grundlegenden Versicherungsoptionen gibt es für Oldtimer, und worin unterscheiden sie sich?

Bernd Uhlenbruck: „Wie immer im Leben hat man die Wahl. Man kann seinen Oldtimer bei seinem bisherigen Versicherer lassen, der vielleicht aufgrund der Vertragsdauer und einem hohen Schadenfreiheitsrabatt preislich gut dasteht. Doch der Preis ist nicht alles. Im Schadenfall betrachtet die normale Kfz-Versicherung den Durchschnitt der am Markt verfügbaren Fahrzeuge – und dazu zählen auch die, deren Schicksal nach Ablauf des TÜVs wohl die Presse ist. Die normale Kfz-Versicherung ist auf den normalen Wertverlust eines Fahrzeugs konzipiert und somit passend für alle neuen und mittelalten Fahrzeuge.

Eine Oldtimerversicherung hingegen ist auf den individuellen Zustand und damit auch Wert eines Fahrzeugs ausgerichtet und berücksichtigt den individuellen Zustand und versichert dessen tatsächlichen Wert. Und meist ist diese individuelle Absicherung sogar günstiger, denn die Versicherer wissen, dass diese Fahrzeuge nur gelegentlich und mit Weitsicht bewegt werden.“

  • Für welche Fahrzeugtypen ist eine Oldtimerversicherung überhaupt sinnvoll, und welche Alters- oder Zustandskriterien müssen Fahrzeuge oft erfüllen?

„Grundsätzlich ist eine Oldtimerversicherung für jedes klassische Fahrzeug sinnvoll, denn hier steht die individuelle Absicherung des Fahrzeugs im Vordergrund und nicht die Summe aller vorhandenen Fahrzeuge.“

  • Wie gehen Versicherungen auf die besonderen Bedürfnisse von Sammlern ein, die ihre Fahrzeuge hauptsächlich als Wertanlage besitzen?

„Gute Versicherer bieten Sammlern unterschiedliche Vertragstypen an, die auf den Sammlungscharakter eingehen, also spezielle Tarife für rein stehende Fahrzeuge, die musealen Charakter haben, für das 07er-Oldtimer Sammlungskennzeichen oder einfach gute Nachlässe beispielsweise ab drei Fahrzeugen. Die Versicherer wissen in der Regel, dass ein Sammler nur immer eines seiner Fahrzeuge gleichzeitig fahren kann, und berücksichtigen das in der Prämienkalkulation. Wichtig ist auch, dass beispielsweise ein Schutzbrief oder die wichtigste Zusatzabsicherung – der Fahrerschutz – nur einmal berechnet wird und für alle Fahrzeuge einer Sammlung gilt. Das macht es für den Sammler einfacher und er weiß sich immer gut abgesichert.“

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Eine gute Pflege, ein sorgsamer Umgang und ein sicherer Stellplatz sorgen für eine faire Prämienkalkulation der Oldtimerversicherung, die das Liebhaberfahrzeug umfassend schützt

Lohnt eine Transportversicherung?

  • Welche Vorteile bietet eine Oldtimerversicherung Schraubern, die ihr Fahrzeug selbst restaurieren und pflegen?

Bernd Uhlenbruck: „Das sind schlussendlich diejenigen, die ihr Fahrzeug am besten kennen. Und wer sich liebevoll um eine Sache kümmert, sichert den Zustand, baut ihn aus und sichert somit den Wert. Nur dieser kann durch eine Oldtimerversicherung adäquat versichert werden.“

  • Welche Zusatzleistungen sind für Besitzer historischer Fahrzeuge wichtig – z. B. Wertgutachten, Versicherung oder Transportversicherung?

„Alle drei genannten Punkte sind an sich und oder auch im Verbund wichtig. Wertgutachten bieten jedem Oldtimerbesitzer mehrere Vorteile. Erster Vorteil ist, dass er einen genauen Nachweis über den Wert des Fahrzeugs hat. Ein Wertgutachten ist bei jedem Oldtimerversicherungen eine Voraussetzung für den Versicherungsschutz. Und selbst wenn der Versicherer nur eine Selbstbewertung verlangt, nimmt jeder ein Wertgutachten gern entgegen. Bei den Versicherern wiederum wird meist für einen gewissen Zeitraum eine kostenlose Vorsorgeversicherung für steigende Fahrzeugwerte eingeräumt, bei nur einem Anbieter sogar eine Wertgarantie ausgesprochen, die bei sinkenden Fahrzeugwerten greift. Damit bekommt der Kunde auch die Summe ausgezahlt, für die er den Beitrag leistet. Eine Transportversicherung ist dann sinnvoll, wenn das Fahrzeug bisher nicht versichert ist und an einen anderen Ort verbracht werden soll. Bereits versicherte Oldtimer haben in der Regel eine sogenannte Transportmitteldeckung, d.h., dass, wenn der Trailer verunglückt, das geladene Fahrzeug über die eigene Kasko abgesichert ist.“

  • Inwiefern wird der historische Wert eines Oldtimers bei der Versicherung berücksichtigt, und wie kann dies auf den Versicherungsschutz Einfluss nehmen?

„Der historische Wert eines Fahrzeugs findet in den Marktnotierungen Berücksichtigung. Ein seltenes, begehrtes Fahrzeug hat in der Regel eine sehr hohe Notierung. Bestes Beispiel ist der Mercedes-Benz 300 SL der Baureihe 198, der im Millionenbereich gehandelt wird. Wenn dann noch zusätzlich eine lückenlose Historie des Fahrzeugs, passende Originalteile – sogenannte matching numbers – und / oder eine belegbare Rennhistorie dieses Fahrzeugs vorliegen, wirkt sich das zusätzlich positiv auf den historischen Wert eines Fahrzeugs aus.“

  • Was sollten Eigentümer tun, wenn sie den Wert ihres Fahrzeugs steigern, etwa durch Restaurierung? Ist eine regelmäßige Anpassung der Versicherungssumme sinnvoll?

„Auf jeden Fall sollte nach einer Restaurierung ein Wertgutachten erstellt werden, dass die getätigten Arbeiten berücksichtigt und detailliert aufführt. Diese Investitionen abzusichern, ist im absoluten Interesse des Kunden. Das Wertgutachten ist wichtig, weil neben den nackten Investmentzahlen sich in der Regel die Zustandsnote ändert und ein komplett anderer Wert als vor der Restauration vorliegt.“

  • Wie sieht es mit der Versicherung von Oldtimern im Ausland aus? Welche Aspekte sollten Besitzer beachten, die mit ihrem Fahrzeug auch international unterwegs sind?

„Innerhalb Europas besteht nach unserem Kenntnisstand bei den meisten Versicherern automatisch Versicherungsschutz für die Haftpflicht- und Kaskoversicherung. Wichtig zu beachten ist, dass grundsätzlich für die Haftpflicht und Kaskoversicherung unterschiedliche Regeln gelten! Einige Anbieter schließen jedoch im Bereich Kasko spezielle Staaten aus, die einen schlechten Ruf hinsichtlich Diebstahlschäden haben. Hier ist der Blick in das Bedingungswerk wichtig, um im Schadenfall nicht mit leeren Händen dazustehen.

Wenn es weiter weggehen sollte, wird es ein wenig komplexer. In den Ländern, die das sogenannte Kennzeichenabkommen unterzeichnet haben, besteht durch die internationale Versicherungskarte (IVK) – besser bekannt unter der alten Bezeichnung „Grüne Karte“ – Versicherungsschutz in der Haftpflichtversicherung.

Unabhängig davon, ob es sich um einen Oldtimer handelt oder um ein sonstiges Fahrzeug, sollte die IVK mitgeführt werden. Sie dient als Nachweis über das Bestehen einer Haftpflichtversicherung und ist in einigen Ländern sogar bei der Einreise vorzulegen.

Wichtig ist, dass Sie als Oldtimerfahrer mit Ihrem Versicherer klären, was mit Ihrer Kaskoversicherung ist. Da sich die „grüne Karte“ auf die Haftpflichtversicherung bezieht, ist sie nicht automatisch für die Kaskoversicherung gültig.“

Fotos: OCC | Canva.com

Bernd uhlenbruck

Zusatzprodukte werden nur einmal berechnet

Guter Versicherungen berücksichtigen den Sammlungscharakter
„Gute Versicherer bieten Sammlern unterschiedliche Vertragstypen an, die auf den Sammlungscharakter eingehen, also spezielle Tarife für rein stehende Fahrzeuge, die musealen Charakter haben, für das 07er-Oldtimer Sammlungskennzeichen oder einfach gute Nachlässe beispielsweise ab drei Fahrzeugen. Die Versicherer wissen in der Regel, dass ein Sammler nur immer eines seiner Fahrzeuge gleichzeitig fahren kann, und berücksichtigen das in der Prämienkalkulation. Wichtig ist auch, dass beispielsweise ein Schutzbrief oder die wichtigste Zusatzabsicherung – der Fahrerschutz – nur einmal berechnet wird und für alle Fahrzeuge einer Sammlung gilt. Das macht es für den Sammler einfacher und er weiß sich immer gut abgesichert.“

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