Von der Küste in die Herzen: 15 Jahre OCC-Küstentrophy
Sie ist und bleibt die schönste Oldtimer-Rallye im Norden Deutschlands: die OCC-Küstentrophy. Seit 2010 erkunden die Teilnehmer aus dem In- und Ausland die Regionen zwischen Ostsee und Nordsee. Jetzt findet im Juni schon die 15. Ausgabe des beliebten Events statt.
Stilvolle Damen, chromblitzende Limousinen und Cabrios, sportlich-charmante Herren – die „Rallye am Meer“ verkörperte immer auch einen Vorgeschmack auf Leichtigkeit und Anmut des kommenden Sommers.
Das Geheimnis der OCC-Küstentrophy? Es geht sehr familiär zu. Man kennt sich seit Jahren, schließt Freundschaften. Die Betreuung rundherum verdient und erhält Bestnoten der Teilnehmer und ist immer vom Feinsten (Hotel, Catering, Rahmenprogramm). Daraus folgt ein weiteres, wesentliches Merkmal der „KT“: Sie ist immer schnell ausgebucht!
Aber wie fing eigentlich alles an? Welche Hindernisse und besonderen Erlebnisse gab es? Wie konnte OCC so ein Mammut-Event etablieren? Thomas Sühr, Mitgründer und damaliger OCC-Geschäftsführer, blickt hier zurück auf die Organisation der ersten OCC Rallyes.
Sonne, Cabrio, Alpen: das Team OCC (Christiane Rau und Tobias "Tube" Philipp) in einem Austin Healey 3000 Mk II (6 Zylinder, 132 PS).
Erfolgsstory begann in den Bergen
Eigentlich begann die Erfolgsstory Küstentrophy schon 2005 – allerdings in den Bergen. „Auf Wunsch unserer Kunden veranstalteten wir eine Art Rallye, wobei es uns stets wichtig war, authentisch zu bleiben. Dies gelang uns, da wir selbst aus der Klassiker-Community stammen und begeisterte Oldtimerfahrer sind. So riefen wir 2005 die OCC Berg-Trophy ins Leben, deren erste Station Oberlech in Vorarlberg war. Die ersten Berg-Trophys verliefen erfolgreich, doch das Interesse ließ bald nach. 2008 war Schluss. Es wurde schnell klar, dass der Süden bereits von zahlreichen Oldtimer-Rallyes übersättigt war. Unsere Schlussfolgerung war daher, diese Veranstaltung im Norden zu etablieren. Das war 2009. Ein Jahr später starteten wir dann die Küstentrophy", erinnert sich Thomas Sühr im Gespräch mit dem OCC-Magazin.
Was ist die größte Herausforderung bei der Organisation eines solchen Events?
„Sicherlich die Hotelbuchung. Unser Anspruch war es stets, alle Teilnehmer in einem Hotel unterzubringen. Alle unter einem Dach und die Oldtimer vor dem Hotel - das schafft eine gute Atmosphäre und steigert das Wohlbefinden. Doch oft ist es nicht einfach, ein gutes Hotel zu finden, das in dieser beliebten Reisezeit so viele Zimmer reservieren kann. Bisher hatten wir immer Glück. Der erste Eindruck der Teilnehmer ist entscheidend, besonders wenn sie am Anreisetag alle gleichzeitig eintreffen. Da muss alles reibungslos und diskret ablaufen. Der erste Eindruck zählt und ist der wichtigste.“
Und an welche Anekdote erinnern Sie sich besonders gern?
„Sicherlich an unseren Aufenthalt in Heiligendamm bei der allerersten Küstentrophy im Jahr 2010. Die Rallye-Teilnehmer parkten ihre Fahrzeuge auf der grünen Wiese vor dem berühmten Grand Hotel. Plötzlich sprang die Rasen-Bewässerungsanlage an. Für die offenen Cabrios war das ein echtes Problem, da sie patschnass wurden. Doch nach dem anfänglichen Schreck konnten wir alle herzlich darüber lachen …“
Idyllisch, immer am Meer entlang: die Küstentrophy 2013
Kleine Pannen und große Glücksmomente
Christiane Rau, heute Coordinator Claim Services bei OCC, gehörte zum Rallye-Orga-Team der ersten Stunde. Sie ist eine der OCC-Mitarbeiterinnen mit der größten Rallye-Erfahrung (seit 2005).
Christiane Rau über…
… die Organisation der Trophys
„Die Bergtrophy begann im Jahr 2005 mit 29 Fahrzeugen in Österreich. Ausgangspunkt der fahrerischen Herausforderung war das malerische Oberlech in Vorarlberg.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir einen Tag vorher mit Thomas Sühr angereist sind und im Restaurant des Hotels eine Manöverbesprechung abhielten. Dabei trafen wir überraschend die ersten Teilnehmer aus Hamburg, die mit ihrem Fiat Dino Spider 2,4 auf eigener Achse bis zum Arlberg gefahren waren.
Einige dieser Teilnehmer begleiteten uns durch viele weitere Berg- und Küstentrophys und meldeten sich immer wieder an. Ein besonderes Highlight war, als einige von ihnen mich auf der Messe Techno Classica mit einer Brotzeit überraschten. Das war eine wirklich schöne Zeit.
2006 hatten wir bereits 40 Fahrzeuge am Start, das älteste war ein Daimler 15/70/100 PS von 1925, der die Startnummer 1 erhielt. Im Jahr 2007 nahmen 35 Fahrzeuge unserer OCC-Kunden sowie 5 Fahrzeuge von einem Sponsor teil. Erstmals erhielten die Teilnehmer Rallye-Shirts von uns. Die Bergtrophy 2008 war ursprünglich geplant, musste aber aufgrund mangelnder Teilnehmerzahl im August 2008 abgesagt werden. Die bereits angemeldeten 15 Teilnehmer erhielten ihre Nenngelder zurück.“
… ihre kuriosesten Erlebnisse auf der Küstentrophy
„Ein Teilnehmerpaar konnte am Sonntag nach der Rallye ihr Fahrzeug nicht mehr starten. Sie riefen mich an, und ich fuhr von Lübeck nach Travemünde, um zu helfen. Trotz gemeinsamer Bemühungen anderer Teilnehmer sprang der Wagen nicht an.
Ich kontaktierte unseren Servicewagen, betreut von Michael Borgwardt, der eine Autowerkstatt in Selmsdorf betreibt. Er versprach, das Fahrzeug am Nachmittag abzuholen und das Problem zu beheben. Ich erhielt die Schlüssel und Unterlagen des Fahrzeugs und brachte die Teilnehmer mit meinem Auto nach Hamburg zum Zug, damit sie nach Hause reisen konnten. Sie waren überglücklich.
Dann gab es bei einer Küstentrophy noch einen Zwischenstopp in Eutin, wo wir auf dem Marktplatz Halt machten. Als gebürtige Eutinerin informierte ich natürlich meine Familie, die noch dort lebt, über unseren Aufenthalt.
Üblicherweise fuhr ich mit einem OCC-Fahrzeug oder meinem eigenen voraus, um sicherzustellen, dass an den Stopps alles reibungslos lief. In Eutin war ein kurzer Aufenthalt mit Stempelkontrolle und Kaffee für die Teilnehmer geplant. Ein Sprecher sollte vor Ort Informationen über die Fahrzeuge geben und die Teilnehmer begrüßen.
Als ich in Eutin ankam, stellte ich fest, dass der Sprecher fehlte und nicht erreichbar war. So griff ich selbst zum Mikrofon, begrüßte die Teilnehmer und informierte das Publikum über die Fahrzeuge. Trotz meiner Nervosität gelang es mir, und alle waren zufrieden.“
… über die Freude der Teilnehmer
„Besonders freuten sich die Teilnehmer, wenn der Fotograf und ich am Abschlussabend ein kleines Booklet mit Fotos der Teilnehmer und ihrer Fahrzeuge verteilten. Das kam immer sehr gut an. Die Teilnehmer fühlten sich stets wohl, wie unsere Feedbackbögen zeigten. Am Ende jeder Veranstaltung hatte ich oft schon mündliche Zusagen von 8 bis 10 Teilnehmern für die nächste Trophy, ohne, dass Preis, Ort oder Datum bekannt waren. Das spricht Bände für die Qualität der Veranstaltung.“
… ihr persönlich schönstes Erlebnis
„Einmal stieg ich beim letzten Stopp mit Wertungsprüfung spontan in ein Fahrzeug und ließ mich ins Ziel mitnehmen. Die Teilnehmer schafften begeistert Platz für mich in ihrem Cabrio, und der Sprecher verkündete stolz, dass die Organisatorin im Wagen saß. Diese spontane Idee, auch einmal Oldtimer und vor allem Cabrio zu fahren, war für mich etwas ganz Besonderes.“ (dr)
Hier geht's zur Küstentrophy-Seite.
Alle Fotos: Christiane Rau | OCC Assekuradeur
Die Geschichte der Küstentrophy in Bildern
Christiane Rau (re.) organisierte die ersten Küstentrophys und war auch an der Strecke anzutreffen
Thomas Sühr (vorn Bildmitte) war einer der OCC-Gründer und Erfinder der Küstentrophy.
„Landpartie“ und „Meeresrauschen“ bei der 3. OCC-Küstentrophy vom 10. bis 12. Mai 2012 im Ostseebad Warnemünde
Schon ein Ritual: Die Startnummer wird vorsichtig auf das Teilnehmerfahrzeug geklebt.
Bei der Küstentrophy schwingt immer auch schon ein bisschen Sommerfeeling mit – wenn das Wetter hält.
Porsche 911 verschiedenster Jahrgänge gehören zu den häufigen Teilnehmerfahrzeugen der Küstentrophy
Freitag ist Starttag: hier bei der KT 2012
Gute Laune bei diesen beiden Herren auf der Küstentrophy 2013
Die Damen genießen die Sonne im Cabrio
Kaiserwetter bei der 4. OCC-Küstentrophy vom 6. bis 8. Juni 2013. Die Route führte an zwei Fahrtagen durch die Holsteinische Schweiz und ausgesuchte Küstenstraßen Ostholsteins,
2015 ging es an die Nordsee: Start in Bremerhaven, dann die Fahrt mit 76 Teams ins Cuxland und Ammerland
Start und Ziel war 2017 erneut Rostocks schönste Tochter, das Ostseebad Warnemünde. Die „Yachthafenresidenz Hohe Düne“ war Basishotel der OCC-Küstentrophy.
Das Programmheft der ersten Küstentrophy 2010 mit dem Ablauf der Rallye
Von Lübeck aus ging es bis zum vornehmen Heiligendamm bei Rostock. Dort fand drei Jahre zuvor (2007) der G8-Gipfel der acht größten Industriestaaten der Welt statt
Historie der Küstentrophy: alle Stationen
1. Küstentrophy
Ort: Lübeck - Heiligendamm
Datum: 3. bis 5. Juni 2010
2. Küstentrophy
Ort: Travemünde
Datum: 19. bis 21. Mai 2011
3. Küstentrophy
Ort: Ostseebad Warnemünde
Datum: 10. bis 12. Mai 2012
4. Küstentrophy
Ort: Holsteinische Schweiz, Ostholstein
Datum: 6. bis 8. Juni 2013
5. Küstentrophy
Ort: Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Holsteinische Schweiz (Plön)
Datum: 8. bis 10. Mai. 2014
6. Küstentrophy
Ort: Nordsee (Cuxland, Ammerland, Bremerhaven)
Datum: 7. bis 9. Mai. 2015
7. Küstentrophy
Ort: Warnemünde
Datum: 23. bis 25. Juni 2016
8. Küstentrophy
Ort: Warnemünde
Datum: 15. bis 18. Juni 2017
9. Küstentrophy
Ort: Travemünde
Datum: 14. bis 17. Juni 2018
10. Küstentrophy
Ort: Travemünde
Datum: 20. bis 23. Juni 2019
11. Küstentrophy
Ort: Travemünde, Plön, Kiel
Datum: 17. bis 19. September 2020
12. Küstentrophy
Ort: Nordsee, Bremerhaven
Datum: 10. bis 12. Juni 2021
13. Küstentrophy
Ort: Lübeck
Datum: 12. bis 14. Mai 2022
14. Küstentrophy
Ort: Heiligenhafen, Holsteinische Schweiz
Datum: 11. bis 14. Mai 2023
15. Küstentrophy
Ort: Ostseebad Boltenhagen
Datum: 21. bis 22. Juni 2024
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