Monterey-Auktion: Ballack-Ferrari bringt 17 Millionen Dollar

Sie sind ein Gradmesser für die gesamte Klassiker-Szene weltweit – die berühmten Auktionen bei der Monterey Car Week im August. Wie ist die Stimmung am Markt, wie kauffreudig oder zurückhaltend sind Sammler? Gibt es einen Einbruch – oder zeigt die Wertekurve weiter nach oben? Und vor allem: Mit welchen Trends ist in den nächsten Monaten und im nächsten Jahr auch in Europa zu rechnen?

So gesehen, zeigt sich der Oldtimermarkt stabil. Der Gesamtumsatz ging leicht um etwa 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück (2024: 391 Mio. Dollar, Vorjahr: 403,3 Mio. Dollar). Die Verkaufsrate der angebotenen Klassiker im Wert von mehr als 1 Million Dollar, die älter als Baujahr 1981 ist, ging auf 52 Prozent zurück. Dafür fanden 73 % aller angebotenen Supersportwagen, die jünger als vier Jahre alt sind, und einen Wert von 500.000 Dollar und mehr haben, einen neuen Besitzer.
Ein deutsches Auto holte den diesjährigen Auktions-Rekord. Der 1960er Ferrari 250 California SWB Spider aus der Sammlung von Fußballstar Michael Ballack brachte 17,05 Millionen Dollar (15,34 Millionen Euro). Laut Analysten der amerikanischen Spezialisten von Hagerty gehört er damit zu den zwanzig teuersten Ferrari aller Zeiten (Platz 20).

Frank Wilke, Geschäftsführer des deutschen Marktbeobachters classic-analytics war in Kalifornien vor Ort. Sein persönliches Fazit: „Der starke Verkaufserlös zeigt, dass hochwertige Sammlerfahrzeuge bei internationalen Oldtimerfans nach wie vor hoch im Kurs stehen. Allerdings zeigt ein Blick auf die Top Ten auch, dass der seit längerem bestehende Trend zu jüngeren Modellen mittlerweile auch im absoluten Hochpreisbereich angekommen ist. Einige seit Jahren als Blue Chips geltende Klassiker scheinen ihren Preiszenit erreicht oder sogar überschritten zu haben."

Sehen Sie hier die Top 10 der höchsten Auktionserlöse auf der Monterey Car Week 2024. (dr)