Teuer? Unnötig? Kompliziert?
10 Mythen über die Oldtimerversicherung
Bei Oldtimer-Stammtischen und Szenetreffs ist die richtige Versicherung ein heiß diskutiertes Thema. Doch oft mischen sich Missverständnisse, Halbwahrheiten und Halbwissen zu einem Gebräu, das Klassikerfreunde einigermaßen ratlos zurücklässt. Manch einer glaubt immer noch, dass eine herkömmliche Kfz-Versicherung für seinen sorgsam gehegten und gepflegten Schatz wirklich ausreicht. Wir wollen die Verwirrung auflösen und Klarheit schaffen. Unser Ziel: Aufklärung und der beste Schutz, den Ihr Oldtimer oder Youngtimer verdient. OCC-Experte Marco Wenzl klärt über die Irrtümer auf. Lesen Sie die 10 populärsten Mythen über Oldtimerversicherungen - und was wirklich wahr ist.
Mythos 1: Für einen Versicherungswechsel brauche ich immer ein aktuelles Wertgutachten
FALSCH!
OCC-Experte Marco Wenzl: „Richtig ist, wir brauchen immer einen Wertnachweis. Wertnachweis ist nicht gleich Wertgutachten. OCC hat für Kunden die digitale Selbstbewertung entwickelt, die Sie kostenfrei und unkompliziert online ausfüllen können. Somit wissen wir sofort, wie viel Ihr Fahrzeug wert ist. Dieser Wert wird in der Versicherungspolice dokumentiert. Warum sollte man dennoch zusätzlich ein Wertgutachten erstellen lassen? Das Wertgutachten ist zum Beispiel bei einem Haftpflichtschaden (ein anderer Verkehrsteilnehmer verursacht an meinem Oldtimer einen Schaden) enorm wichtig. Weil ich dem gegnerischen Haftpflichtversicherer den Nachweis erbringen muss, was mein Fahrzeug vor dem Unfall wert war. Diesen Wert kann ich beim gegnerischen Unfallversicherer nur mit einem unabhängigen Wertgutachten nachweisen. Der Haftpflichtversicherer berechnet auf den Wert die entstandene Wertminderung. Kann ich diesen Wert durch unabhängiges Wertgutachten nicht nachweisen, wird der Schwacke-Wert angesetzt…“
Mythos 2: Eine normale Kfz-Versicherung reicht doch für meinen Oldtimer oder Youngtimer
FALSCH!
Marco Wenzl: „Normale, herkömmliche Kfz-Versicherungen versichern Fahrzeuge nach ihrem Zeitwert (Schwacke-Wert). Das wäre bei einem Oldtimer oder Youngtimer ein schwerer Fehler, da diese deutlich wertvoller sind als ihr Zeitwert nach Schwacke-Liste. Viele Klassiker legen an Wert mit dem Alter zu. Nur diesen tatsächlichen Liebhaberwert, der oftmals weit über dem damaligen Listenpreis bzw. dem Schwacke-Wert liegt, kann eine Oldtimerversicherung regulieren. Ein Beispiel: ein VW Golf GTI (Serie 1, Baujahr 1980) hatte damals einen Listenpreis von etwa 16.000 D-Mark. Laut Schwacke hat das Fahrzeug jetzt einen Wert 2000 D-Mark (ca. 1.000 Euro). Tatsächlich werden diese Golf I GTI zwischen 15.000 und 20.000 Euro am Markt gehandelt. Im Schadenfall (Unfall, Diebstahl) würde ein wirtschaftlicher Totalschaden eintreten, weil allein die Reparaturkosten den Schwackewert übersteigen. Wenn der Besitzer eine Oldtimerversicherung gehabt hätte, würde der Schaden in Höhe des tatsächlichen Marktwertes/Wiederbeschaffungswertes reguliert werden.“
Mythos 3: Eine Oldtimerversicherung ist viel zu teuer
FALSCH:Marco Wenzl: „Da Oldtimerbesitzer ihre Schätze in der Regel sehr vorsichtig bewegen, immer pflegen und auch deutlich geringere Fahrleistungen als mit ihrem Alltags-Pkw absolvieren, spiegelt sich das auch in der geringen Prämie der Oldtimerversicherung wider. Ein VW Käfer 1200 (Baujahr 1970) kann zum Beispiel bei OCC schon für 177 Euro pro Jahr Vollkasko versichert werden.“
Mythos 4: Für eine Oldtimerversicherung brauche ich immer ein H-Kennzeichen
FALSCH!Marco Wenzl: „Auch ein weitverbreiteter Mythos. Nur ein praktisches Beispiel: Eine BMW Isetta kostet zum Beispiel ohne H-Kennzeichen 76 Euro Steuern pro Jahr. Mit H-Kennzeichen unterliegt das Auto der sogenannten Pauschalsteuer für Oldtimer und kostet somit 192 Steuern pro Jahr. Trotzdem ist die Isetta ein toller Oldtimer. Wir bei OCC unterscheiden in unseren Tarifen deswegen nicht, ob ein 30 Jahre altes Fahrzeug ein H-Kennzeichen hat oder nicht. Für uns sind diese Fahrzeuge automobiles Kulturgut, die gleich behandelt werden. Selbstverständlich versichern wir auch Fahrzeuge mit H-Kennzeichen.“
Mythos 5: Oldtimer, die auf E-Antrieb umgebaut sind, werden nicht versichert
FALSCH!
Marco Wenzl: „OCC versichert z.B. auch moderne E-Fahrzeuge wie
Hybridsportwagen im Premiumbereich (z.B. Ferrari, Porsche, Lamborghini,
Rimac) oder aufwändige Oldtimer- oder Youngtimer-Umbauten, die auf
sogenannte Tesla-Technologie umgerüstet werden. Der Trend kommt aus
England, dort gibt es schon in vielen Städten Fahrverbote für Oldtimer mit
Verbrennungsmotoren.“
Mythos 6: Ich darf mit einer Oldtimerversicherung nur wenige Kilometer im Jahr fahren
FALSCH!
Marco Wenzl: „Wir bei OCC haben standardmäßig eine Fahrleistung von
10.000 Kilometer im Jahr in unseren Tarifen festgelegt. Das reicht
vollkommen aus, um an diversen Rallyes und Szenetreffen in der Saison
teilzunehmen. Viele Oldtimerfreunde besitzen zudem mehrere Klassiker,
die natürlich nicht alle zeitgleich bewegt werden. Wir sind sicher, dass man mit einer
Laufleistung von durchschnittlich über 800 km pro Monat und Auto das
ganze Jahr über Freude am Hobby haben kann.“
Mythos 7: Ich darf nicht an Oldtimerrallyes teilnehmen
FALSCH!Marco Wenzl: „Rallye ist nicht gleich Rallye. Man muss unterscheiden zwischen Gleichmäßigkeitsfahrten auf normalen Straßen und Rallyes auf Rennstrecken. Gleichmäßigkeitsfahrten wie die OCC Küstentrophy oder die Rallye „Rund um Berlin“ sind Veranstaltungen, bei denen es nicht um die Rundenzeiten und Höchstgeschwindigkeiten geht. Diese Events sind natürlich bei einem Anbieter wie OCC versichert. Nicht versichert sind hingegen Veranstaltungen (z.B. der Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring), die einen eindeutigen Renncharakter haben und dabei Mensch und Maschine starken Risiken aussetzen.“
"Ein VW Golf (Serie 1, Baujahr 1980) hatte damals einen Listenpreis von 12.000 D-Mark. Laut Schwacke hat das Fahrzeug jetzt einen Wert 2000 D-Mark (ca. 1.000 Euro). Tatsächlich werden diese Golf I zwischen 15.000 und 20.000 Euro am Markt gehandelt. Im Schadenfall (Unfall, Diebstahl) würde ein wirtschaftlicher Totalschaden eintreten, weil allein die Reparaturkosten den Schwackewert übersteigen."
OCC-Experte Marco Wenzl
Mythos 8: Ich brauche unbedingt ein Alltagsauto
FALSCH!Marco Wenzl: „Wir akzeptieren auch Fahrzeuge, die nicht auf den Besitzer des Oldtimers zugelassen sind, z.B. Dienstwagen oder Fahrzeuge vom Ehepartner oder Familienmitgliedern. In den Metropolregionen akzeptieren wir auch die Jahreskarte für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).“
Mythos 9: Es werden sowieso nur Autos versichert
FALSCH!Marco Wenzl: „Oldtimer sind nicht nur Pkws. Bei OCC können Sie neben Autos auch Motorräder, Mopeds, Lkws, Wohnwagen und Wohnmobile, die mindestens 20 Jahre alt sind, versichern.“
Mythos 10: Eine Oldtimerversicherung ist kompliziert
FALSCH!
Marco Wenzl: „Eine moderne Oldtimerversicherung ist heute so einfach
wie nie zuvor. Warum ist das so einfach? Weil wir viel weniger Angaben
brauchen im Vergleich zu Ihrer Alltags-Kfz-Versicherung, um ein Angebot
zu erstellen. Sie können online mit wenigen Klicks eine Versicherung
abschließen und erhalten sofort eine elektronische
Versicherungsbestätigung eVB, somit können Sie sofort losfahren und den
Oldie in Ruhe und mit Sicherheit genießen.“
Marco Wenzl ist Manager Key Accounts & Partnerships Insurance bei OCC. Der Familienvater ist selbst begeisterter Oldtimersammler, unter anderem besitzt er zwei Motorräder MZ RT 125 (Baujahr 1958 und 1961), einen BMW 732i (Baujahr 1984), einen BMW 318iS (Baujahr 1988), einen Riley RMA aus dem Jahr 1947 und eine Simson Star (Baujahr 1969).
Fotos: OCC
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
An diesem Porsche können
Sie digitale Anteile erwerben
18. August 2022
Schöne neue Computerwelt: Aus Oldtimern werden plötzlich digitale Anteile, die Gewinn versprechen. Und jeder kann in Klassiker investieren. Wir erklären, wie die sogenannte Tokenisierung funktioniert und welche Risiken eventuell lauern.
Mehr erfahrenBessere Performance als Aktien: Oldtimer immer wertvoller
1. Juli 2022Automobile Klassiker bleiben wertstabil, viele Modelle haben bei Verkäufen ordentlich zugelegt. Der aktuelle Oldtimerindex der Südwestbank weist ein sattes Plus von 6,3 Prozent über dem Vorjahr aus. Wir sagen, welche Modelle noch zu den Gewinnern zählen.
Mehr erfahren