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60 Jahre Aston Martin DB5

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Vor 60 Jahren trat der elegante Sportwagen Aston Martin DB5 seinen wohl berühmtesten Dienst an: als offizieller Dienstwagen von James Bond in „Goldfinger“.
An der Seite von Sean Connery ging der DB5 auf Schurkenjagd und eroberte nicht nur die Leinwand, sondern auch die Herzen von Fans weltweit.
Schleudersitz auf der Beifahrerseite, drehbares Nummernschild und zwei Maschinengewehre unter den vorderen Blinkern – mit diesen spektakulären Gadgets wurde der Aston Martin DB5 im Jahr 1964 zur automobilen Ikone. Unter Sammlern gilt das Auto schon lange als stabile Wertanlage.

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80 Prozent aller DB5 existieren noch

Der Aston Martin DB5 ist nicht nur ein Filmstar, sondern auch ein besonderes Stück automobiler Geschichte. In insgesamt acht Bond-Filmen durfte der charmante Geheimagent mit der Lizenz zum Töten den Wagen steuern. Das Kürzel „DB“ im Namen steht übrigens für David Brown, den damaligen Eigentümer von Aston Martin – eine Verbindung, die ebenso exklusiv ist wie der Sportwagen selbst.

Mit dem 60. Jubiläum dieses Klassikers ist es an der Zeit, auf eine Geschichte voller Glamour, Action und Stil zurückzublicken, die den DB5 zu einem Symbol für zeitlose Eleganz gemacht hat. Von 1963 bis 1965 produzierte der britische Hersteller 1.023 Stück des Gentlemen-Expresses (natürlich ohne die Bond-Filmfeatures). Experten schätzen, dass etwa 80 Prozent aller DB5 noch existieren. Meist wohlbehütet in Garagen oder wohltemperierten Hallen der stolzen Eigentümer. Kein Wunder, denn sie gelten als stabile Wertanlage unter Sammlern. Exemplare im Zustand 4 bringen immer noch 300.000 Euro, Note-1-Wagen 860.000 Euro im Schnitt.

Danjaq LLC and Metro Goldwyn Mayer Studios Inc

Sechs Jahresgehälter für einen Neuwagen

Bei Auslieferung 1963 kostete der Aston Martin 56.000 D-Mark. Zum Vergleich: Das bundesdeutsche Jahresgehalt betrug 1965 exakt 9.229 D-Mark. Ein durchschnittlicher Angestellter hätte vor 54 Jahren also sechs Jahresgehälter für einen nagelneuen Aston Martin DB5 berappen müssen.

Was hätte er dafür bekommen? Einen Reihensechszylinder-Motor mit knapp vier Litern Hubraum. Holz und Leder, soweit das Auge reicht. Ein Autoradio (für damalige Verhältnisse eine Sensation), ein elegantes Volant aus Holz, sieben klassische Rundinstrumente und eine herrschaftliche Analoguhr, die über den chromumrandeten Reglern für Heizung und Lüftung thront.

Beatle Paul McCartney orderte übrigens seinen DB5 ein paar Tage nach der Kino-Premiere des Bond-Films „Goldfinger“ mit Sean Connery. Für exakt 3.800 Pfund und 10 Schilling. Überliefert ist, dass der Musiker seinen Aston Martin sechs Jahre behielt und mindestens 64.000 Kilometer mit ihm fuhr. 2017 wurde der McCartney-Wagen bei Auktionator Bonhams für unglaubliche 1,5 Millionen Euro versteigert.

DB5 Vantage war das stärkste Modell

Betuchte Kunden hatten damals vier Modellvarianten zur Auswahl: Basis war der DB5 Saloon. Stärkstes Modell war der DB5 Vantage: drei Weber-Vergaser und optimierte Nockenwelle katapultierten die Leistung auf 318 PS – ein Porsche 911 brachte es zu der Zeit auf 130 PS. Vom DB5 Vantage verließen 65 Exemplare das Werk. Cabrio-Version war der DB5 Convertible (123 Stück, davon 19 Linkslenker). Der DB5 Shooting Brake war die äußerst seltene Kombiversion – nur zwölf Einheiten wurden gebaut.

Zurück zu James Bond: Für die Produktion von „Goldfinger“ ließen die Filmleute einen DB5 mit Spezialeffekten ausstatten. Dialog aus „Goldfinger“: James Bond (alias Sean Connery) zu Quartiermeister und Tüftler Q: „Ein Schleudersitz? Sie machen Witze!“ Q erwidert todernst: „Ich mache nie Witze über meine Arbeit, 007.“ Die anderen zwölf Geheimwaffen: zwei Browning-MGs, Kaliber .30 hinter den vorderen Blinkern; ausfahrbare Klingen in den Zentralverschlüssen; ausfahrbare schusssichere Rückwand; Funktelefon; Radaranlage mit Verfolgungsschirm („Homer“-Signalgeber); Ölspray hinter den Rückleuchten; Krähenfüße, die aus der Rücklichteinheit geworfen werden können; Rauchwand aus den Endrohren der Abgasanlage; Wechselnummernschild vorn und hinten mit „BMT 216A“ (UK) „4711-EA-62“ (F) und „LU 6789“ (CH); Rammaufsätze vorne und hinten; verschließbares Waffenfach unter dem Beifahrersitz; schusssichere Verglasung.

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6,3 Mio. Dollar für den Filmwagen

Und alles funktioniert – auch heute noch! RM Sotheby‘s versteigerte im August 2019 just diesen Wagen aus dem Filmset. Für 6,385 Millionen Dollar ging der Bond-DB5 mit Chassis-Nummer DB5/2008/R und Motor-Nummer 400/1995 an einen unbekannten Sammler. Immerhin: Er bekam zum Auto auch noch einen Bond-Waffenkoffer samt Pistole, Messer und Handgranate dazu.

Eine weitere DB5-Auktion sorgte im Jahr 2022 für Aufsehen. Das Auktionshaus Broad Arrows versteigerte in Monterey den 1964er Aston Martin DB5 aus dem Nachlass von Bond-Darsteller Sean Connery für 2,425 Millionen Dollar. „Und das, obwohl sich Sean Connery den Wagen erst in seinen letzten Lebensjahren zugelegt hat und keine Fotos von ihm mit dem Auto bekannt sind“, weiß Frank Wilke, Chef des deutschen Marktbeobachters Classic Analytics.

Er ergänzt: „DB5 in der Farbkombination silber/schwarz sind zwar nicht nachweislich teurer als andersfarbige Versionen, aber auf jeden Fall besser verkäuflich. Was dazu führt, dass bei Komplettrestaurationen die original ab Werk verwendete Kombination häufig gegen silber/schwarz ersetzt wird – bei Autos vom Preisniveau eines DB5 eher selten.“

Historie und Vorbesitzer beeinflussen den Wert

Apropos Preisniveau: Das ist beim DB5 stabil, Fahrzeuge im Zustand 2 bringen laut Classic Analytics heute im Schnitt 520.000 Euro, eine Steigerung um 30 Prozent in den letzten zehn Jahren (2014: 400.000 Euro).

Also echtes Garagengold, das speziell abgesichert werden sollte. Das wissen wir auch bei OCC. Ein Aston Martin DB5 ist weit mehr als ein Auto – er ist ein zeitloser Klassiker, der nicht nur durch seine Eleganz, sondern auch durch seinen stetig wachsenden Wert fasziniert.

„Bei OCC legen wir größten Wert darauf, solche automobilen Juwelen nicht nur abzusichern, sondern ihre Besonderheiten umfassend zu schützen“, sagt Till Waitzinger, Chief Representation Officer (CRO) bei OCC und Dozent an der HFWU Nürtingen-Geislingen im Rahmen des Zertifikatkurses CEHC (Certified Expert for Historic Cars).

„Bei besonderen Fahrzeugen wie den auf Auktionen zu Millionensummen versteigerten DB5 definiert sich der Preis mehr über die Geschichte, Besonderheiten oder den Vorbesitzer des Fahrzeugs. Hier ist die Versicherung über einen Spezialversicherer wie OCC unerlässlich. Denn die Absicherung des Wertes an sich ist bei uns relativ einfach, der Versicherungswert ergibt sich aus dem Kaufpreis. Dieser lässt sich über eine Rechnung des Auktionshauses und ein ausführliches Gutachten eines qualifizierten Sachverständigen nachweisen.“

Corgi-Modelle brachen alle Rekorde

Im Falle eines Schadens werde es dann allerdings interessant, so Waitzinger: „Der Totalschaden, zum Beispiel bei einem Brand oder Diebstahl, ist problemlos, wir garantieren eine Erstattung des vollen Versicherungswertes zuzüglich einer Wertvorsorge – je nach Vertragskonstellation – von bis zu 50 Prozent. Die Probleme beginnen bei einem Teilschaden und dem Wertverlust, der sich ergibt, weil ein Stück Originalität verloren geht. Die Sonderausstattung des Bond-DB5 lässt sich vielleicht replizieren. Der Lack von Janis Joplins Porsche 356 lässt sich vielleicht wieder nachmalen. Original ist es dann leider nicht mehr. Man spricht dann von ‚merkantilem Wertverlust‘ – und der lässt sich auch bei OCC leider nur schwer bis gar nicht beziffern oder versichern.“

Doch nicht nur als fahrbarer Klassiker genießt der Aston Martin DB5 Kultstatus – auch im Miniaturformat hat er eine beachtliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Deswegen ein Superlativ zum Schluss: Das berühmte 1:43-Modell des Bond-Dienstwagens von Corgi war mehrere Jahrzehnte ununterbrochen in Produktion. Mit rund sieben Millionen Stück gehört es zu den meistverkauften Modellautos aller Zeiten. Vielleicht ist dieser Erfolg auch der Grund, warum so mancher Sammler seine Leidenschaft mit diesem kleinen Modell begann – und sich vielleicht später sogar den echten DB5 in die Garage stellte. Man wird ja wohl träumen dürfen!

Dieser Text, ein Gastbeitrag von OCC, erschien zuerst im Magazin Cash.

Fotos: Picture Alliance/Cash. | Danjaq, LLC and Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. | Broad Arrow Auctions

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