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Große Verwirrung in der Oldtimer-Szene: Droht etwa das frühzeitige Aus für E-Fuels, den klimaneutralen, synthetischen Kraftstoff für alle Verbrennungsmotoren? Hintergrund ist ein Zeitungsinterview von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Im Berliner Tagesspiegel sagte er, dass die Entscheidung für E-Mobilität längst gefallen sei. Man müsse die verschiedenen Energieträger dort einsetzen, wo sie am effizientesten seien. Das sei beim Pkw der E-Antrieb.
Diese Aussagen von Wissing schlugen ein wie eine Bombe. Pkw-Hersteller, der Automobilverband VDA, Oldtimer-Interessenvertreter, aber auch Politiker der CDU zeigten sich irritiert.

Schließlich hatte sich die Bundestagsfraktion der FDP erst um Juni 2021 zum Thema historische Mobilität wie folgt klar positioniert: „Mit regenerativen Kraftstoffen können historische Fahrzeuge mit Verbrennungskraftmaschinen gleichermaßen CO2-neutral genutzt werden. Sogenannte E-Fuels, (teil)synthetische Kraftstoffe und Biokraftstoffe können einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduzierung im Straßenverkehr leisten. Entsprechende Forschung zur Herstellung und Verwendbarkeit dieser Kraftstoffe auch für historische Fahrzeuge sind zu unterstützen. Die Freien Demokraten im Deutschen Bundestag haben zur Förderung innovativer Kraftstoffe als integralem Bestandteil einer technologieoffenen Kraftstoffstrategie bereits umfassende Vorschläge eingebracht. In Verbindung mit der Einbindung bisheriger Kraftstoffinfrastrukturen gewährleisten Maßnahmen zur Förderung regenerativer Kraftstoffe somit die weitere Nutzung von historischen Fahrzeugen, sichern etablierte Netzwerke und bieten erweiterte Nutzungsmöglichkeiten.“

Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Dr. Christoph Ploß (CDU) zur Tageszeitung „Welt: „Die Aussagen des Bundesverkehrsministers sind ein klarer Wortbruch der FDP“. Gleicher Tenor auch bei Thomas Bareiß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion.

Warum geht es bei der Debatte?

Deutsche Hersteller wie Siemens bauen in Kooperation mit Porsche mit großem Aufwand erste E-Fuels Fabriken wie in Chile, um dort den synthetischen Kraftstoff mittels Windenergie zu produzieren. Ziel: Schon 2026 sollen 550 Millionen Liter des Öko-Kraftstoffs hergestellt werden. Das solle reichen, um 1 Million Autofahrer ein Jahr lang mit Kraftstoff zu versorgen, so Siemens.

Was sagt der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. zu den Äußerungen des Ministers?

DEUVET-Sprecher Jan Christian Hennen, Vizepräsident Kommunikation: Nachdem die Zitate des Tagesspiegel zu Beginn für Verunsicherung geführt hatten, hat der DEUVET Bundesverband sofort um Klärung beim Bundesministerium für Verkehr gebeten. Ein umfangreiches Statement von Dr. Volker Wissing bestärkt uns in der Zuversicht, dass Einschränkungen der Bedingungen für die historische Mobilität nicht geplant sind. Auch die weitere Entwicklung von E-Fuels wird ausdrücklich auch für PKW und die Bestandsflotten befürwortet.“

Wie kann der DEUVET Bundesverband in der Politik Einfluss auf die Belange der Oldtimer-Szene nehmen?

Hennen: „Die permanente politische Arbeit und vor allem auch der enge persönliche Kontakt zu wichtigen Entscheidern in nahezu allen Parteien und Gremien durch den DEUVET Bundesverband trägt entscheidend zur Zukunft der Old- und Youngtimer bei. Der DEUVET würde sich freuen, wenn noch mehr weitsichtige Oldtimerclubs diese Aktivitäten durch eine Mitgliedschaft im DEUVET unterstützen würden.“

Inzwischen hat auch Bundesverkehrsminister Wissing den Gegenwind bemerkt und im Bundestag klargestellt: „E-Mobilität ist für die Einhaltung der Klimaschutzziele ein wichtiger Baustein. Gleiches gilt aber auch für strombasierte Kraftstoffe wie E-Fuels.“ Die synthetischen Kraftstoffe seien nicht nur im Flugverkehr und im Schiffsverkehr“ sinnvoll, sondern auch bei Nutzfahrzeugen und natürlich auch in den Bestandsflotten der Pkw.

Warum ist die Debatte um E-Fuels auch für Oldtimer-Besitzer wichtig?


Dr. Lorenz Kiene, Geschäftsführer der Lühmann-Gruppe (160 Tankstellen in 12 Bundesländern): "E-Fuels ist nicht nur der CO2-neutrale Kraftstoff der Zukunft, sondern auch der Kraftstoff für die Bestandsflotte von 47 Millionen Pkw in Deutschland, darunter auch über 660.000 Oldtimer. Historische Liebhaberfahrzeuge können mit E-Fuels fahren, ohne dass eine Umstellung des Motors oder an den Dichtungen erfolgen muss. Die synthetischen, klimaneutralen Kraftstoffe haben keine negativen Eigenschaften auf Dichtungen im Motor. Aktuelle Tests der C3-Mobility-Studie haben ergeben, dass E-Fuels auch deutlich weniger Feinstaub-Emissionen freisetzen als herkömmliche Kraftstoiffe und auch auf diesem Weg neben der CO2-Neutralität einen Beitrag für das Klima leisten können." (dr)

Warum ist die Debatte um E-Fuels auch für Oldtimer-Besitzer wichtig?

Dr. Lorenz Kiene (Foto), Geschäftsführer der Lühmann-Gruppe (160 Tankstellen in 12 Bundesländern): "E-Fuels ist nicht nur der CO2-neutrale Kraftstoff der Zukunft, sondern auch der Kraftstoff für die Bestandsflotte von 47 Millionen Pkw in Deutschland, darunter auch über 660.000 Oldtimer. Historische Liebhaberfahrzeuge können mit E-Fuels fahren, ohne dass eine Umstellung des Motors oder an den Dichtungen erfolgen muss. Die synthetischen, klimaneutralen Kraftstoffe haben keine negativen Eigenschaften auf Dichtungen im Motor. Aktuelle Tests der C3-Mobility-Studie haben ergeben, dass E-Fuels auch deutlich weniger Feinstaub-Emissionen freisetzen als herkömmliche Kraftstoffe und auch auf diesem Weg neben der CO2-Neutralität einen Beitrag für das Klima leisten können." (dr)

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