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Bessere Performance als Aktien:
Oldtimer immer wertvoller

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Inflation, explodierende Energiekosten, Coronapandemie, Ukrainekrieg – viele Menschen haben jetzt Angst um ihr hart erspartes Vermögen. Wohl dem, der auf Oldtimer gesetzt hat. Die automobilen Klassiker bleiben nämlich in der Regel nicht nur wertstabil, viele Modelle haben bei Verkäufen ordentlich zugelegt. Der aktuelle Oldtimerindex der Südwestbank weist ein sattes Plus von 6,3 Prozent über dem Vorjahr aus.

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BMW, Mercedes und Opel sind die Gewinner

Primus bleibt der BMW 507, vom bayerischen Roadster wurden von 1956-59 nur 252 Stück gebaut, etwa 220 Exemplare sollen noch existieren). „Der Preis des BMW 507 hat sich seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2005 mehr als verzehnfacht, was die stärkste Entwicklung im gesamten Oldtimerindex darstellt“, so Jens Berner, Oldtimer-Experte im Asset Management der Südwest Bank. Und weiter: „Die im Oldtimerindex enthaltenen Modelle entwickeln sich durchaus unterschiedlich. Oldtimer wie der BMW 507 haben im vergangenen Jahr um 13,3 Prozent angezogen, während der Porsche 911 Coupé einen Einbruch von 16,7 Prozent verzeichnete, was einen Rückgang um mehr als 25% seit dem Allzeithoch aus 2016 darstellt.“

Die Südwestbank berechnet den Oldtimerindex (OTX) seit 2010. Dabei werden die Wertentwicklungen von 20 ausgesuchten Modellen süddeutscher Automobilhersteller aus Baden-Württemberg, Südhessen und Bayern verglichen. Das Fachmagazin „Motor Klassik“ steuert die Preisangaben der Oldtimer bei.
Auch mit dem deutschen Leitindex DAX braucht der OTX keinen Vergleich zu scheuen. Seit 2005 wuchs der DAX um 273 Prozent, während der OTX gleich um 487 Prozent zulegte. Der Index REX-P für deutsche Staatsanleihen stieg in diesem Zeitraum um 61 Prozent.

Gründe für diese positive Entwicklung?

Der Markt für automobile Klassiker wie Oldtimer und Youngtimer boomt. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass er schwächelt. Im Gegenteil: Die Zulassungszahlen für Oldtimer stiegen um 10,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Das Kraftfahrtbundesamt registrierte zum Stichtag 1. Januar 2022 731.795 Klassiker (zu 648.403 Fahrzeugen im Vorjahr). „Gerade die positive Entwicklung beliebter Oldtimermodelle unterstützt viele Autoliebhaber in ihrer Entscheidung, Geld in Garagengold zu investieren“, so Experte Berner.

Und wie haben die anderen Klassiker im Oldtimerindex abgeschnitten?


Neben dem BMW 507 konnte auch der deutlich günstigere Opel Kadett C GT/E (18.200 Euro wert) um 12 Prozent zulegen. Der Porsche 911 SC 3.0 (+ 4,11 Prozent), BMW Isetta 250 (+4,05 Prozent) und Mercedes 230 SL (113) Pagode (+ 7,69 %) gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Unverändert im Wert, dafür stabil, blieben Klassiker wie der BMW 2002 (02), BMW 635 CSi, Opel Manta B GT/E, Porsche 944, Mercedes 450 SEL (W116), Mercedes 280 SL (R107), Mercedes 190 SL (W121) oder Mercedes 250 S (W108 II). Weniger nachgefragt war das Porsche 911 Coupé (Baujahr 1964-67), das 16,67 Prozent im Preis nachgab. Leichte Preiskorrekturen im Jahr 2021 gab es auch beim Porsche 356 C 1600 C Coupé (- 5,84 %) und beim Strichachter Mercedes 250 CE (-3,44 %).

Was lässt sich in naher Zukunft erwarten?


Fahrzeugmodelle mit Kultcharakter (z. B. VW Käfer oder Citroen Ente 2CV) und insbesondere Fahrzeuge in gutem Zustand, geringer Stückzahl, besonderer belegbarer Historie oder Originalität sind unabhängig vom Fahrzeugalter weiterhin gefragt und werden überdurchschnittliche Preise erzielen. Oldtimer-Liebhaber, die jetzt 40 oder 50 Jahre alt ist und gut verdienen, suchen verstärkt nach den Autos ihrer Kindheit. Davon profitieren insbesondere PS-starke Typen aus den 90ern / Anfang der 2000er, die im Preis anziehen. Neu ist, dass seltene Farbkombinationen (innen/ außen) teilweise höhere Ergebnisse erzielen, was teilweise auch auf Social-Media-Influencer zurückzuführen ist. Es wird zudem in Fachkreisen erwartet, dass hochpreisige Modelle wie der BMW 507 oder auch der Mercedes 300 SL (W198) weiter zulegen, da sie in den USA bei Sammlern sehr begehrt sind. Dies wird auch in Europa zu steigenden Preisen in der Zukunft führen. (dr)


Alle Fotos: BMW Group AG

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