Rock'n'Roll auf der Straße: Show-Legende Peter Kraus

Seine Hits wie „Sugar Baby“, „Tutti frutti“ und „Hula Baby“ schnarrten in den 1950er und 60er Jahren aus den Kofferradios der Republik und animierten das zumeist jugendliche Publikum zum wilden Rock’n’Roll-Tanz. Peter Kraus (geboren 1939 in München) galt damals als die deutsche Antwort auf Amerikas größten Superstar Elvis Presley. „Deutschland hat seinen deutschen Elvis!“, titelte die Presse euphorisch.

Aber auch als Schauspieler machte er sich schnell einen Namen. Zunächst in der Erich-Kästner-Verfilmung von „Das fliegende Klassenzimmer“ (1954) mit den Ufa-Stars Paul Pahlke und Erich Ponto, später folgen „Der Pauker“ (1957) mit Heinz Rühmann, Schlagerfilme (u. a. mit Cornelia Froboess), Filmlustspiele, Komödien, Krimis und Thriller.

Der vielseitige Entertainer produzierte Jazz-Platten, tourte durch die Amerika, Frankreich und England, wirkte in zahlreichen TV-Sendungen und Talkshows mit. Die Bilanz nach fast sieben Jahrzehnten im Showbiz: 100 Singles, rund 20 Studioalben, mehr als sechs Dutzend Compilation-Alben – und über 17 Millionen verkaufte Tonträger.

Ein Leben für die Kunst und das von ihm so verehrte Publikum – prämiert mit vielen Auszeichnungen (darunter sind der Amadeus Austrian Music Award, der Echo für das Lebenswerk, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und weitere mehr).

Am 18. März 2024 feierte Peter Kraus seinen 85. Geburtstag und kündigte eine neue Tournee an. Zudem erschien sein aktuelles Hit-Album „Idole“, bei dem er von Gastmusiker-Stars wie Götz Alsmann, Anett Louisan, Till Brönner und Helge Schneider unterstützt wird. Das Album – eine Hommage an die Stars seiner Jugend wie Roy Orbison, Sammy Davis Jr., Frank Sinatra, Nat King Cole oder Django Reinhardt.

Ein besonderer Sound ist für den Entertainer auch der Klang von Motoren. Peter Kraus liebt automobile Kunstwerke – besonders von der Insel. Welche Fahrzeuge er besitzt, warum er Rallyes mag und was er im Oldtimer ganz bestimmt nicht hören will, verrät uns Peter Kraus im OCC-Oldtimerfragebogen für Prominente: „Alte Liebe rostet nie“.

20 Fragen - 20 Antworten

1. Welchen Wagen fuhren Ihre Eltern?

Ein VW Käfer Cabrio in Schwarz, seitlich Silber.

2. Wann haben Sie den Führerschein gemacht?

Mit 16 Jahren, „Sondergenehmigung für berufsnotwendige Fahrten vom Fahrzeugtyp BMW Isetta“.

3. Ihr erstes eigenes Auto?

Das war die BMW Isetta, dann folgte ein MG TF.

4. Wohin ging die erste Fahrt in den Urlaub?

Mit der Isetta über Pässe nach Italien, nach Lignano.

5. Welcher Oldtimer eignet sich perfekt für den ersten Kuss?

Auch die Isetta, deshalb wurde sie auch „Knutschkugel“ genannt.

6. Welches Filmauto hat Sie am meisten beeindruckt?

Ich fuhr immer meine eigenen, wurde scheinbar nur engagiert, weil ich so schöne Autos besaß.

7. Was gefällt Ihnen an Oldtimern?

Es sind handgefertigte Kunstwerke für mich.

8. Welches Modell / welche Modelle besitzen Sie?

Ich bin ein Fan britischer Sportwagen, Jaguar SS 100, XK 120, AC Ace Bristol.

9. Ihr spannendstes Erlebnis in einem alten Auto?

Ich bin viele Rallyes gefahren. Ob Nylonstrümpfe als Keilriemen Ersatz, Scheibenwischer oder
Gaspedal mit einer Schnur oder Riemen betätigt – da erlebt man alles, was Freude macht!
Da könnte ich lange erzählen.

10. Benzin oder Diesel?

Im Sportwagen Benzin – im Gelände Diesel.

11. Welche Musik hören Sie gern in Ihrem Oldtimer?

Meinen Motor, das Getriebe, die Bremsen, die Federn, den Wind – bestimmt kein Radio!

12. Was ist der besondere Reiz am Oldtimer-Fahren?

Einen Oldtimer muss man fahren, im modernen Auto wird man gefahren.

13. Putzen Sie Ihren Oldtimer selbst – oder lassen Sie putzen?

Da darf keiner ran, außer mir!

14. Was war Ihre nervigste Oldtimer-Panne?

Nervig ist nur, wenn man sich nicht mehr helfen kann, verladen muss und seinen Liebling auf dem
Hänger nach Hause bringen muss, alles andere ist Abenteuer pur.

15. Welches Auto könnte in Zukunft ein Klassiker werden?

Ich denke, kleine handliche Autos sind ein spannendes Thema – es kann ja nicht ewig so weiter gehen,
dass die Autos nur noch größer, schneller und Elektronik anfälliger werden und die Möglichkeiten,
diese zu verwerten, immer geringer wird.

16. Welchen Autoverkauf oder Kauf bereuen Sie?

Keinen. Ich habe ein glückliches Händchen, weil ich mich mit dem Thema immer intensiv beschäftigt
habe.

17. Welche Persönlichkeit würden Sie gern einmal in Ihrem Oldtimer mitnehmen und warum?

Walter Röhrl, der könnte mir dann unentwegt sagen, was ich alles falsch mache!

18. Geben Sie Ihren Oldtimer auch in fremde Hände?

Ja, meinem Sohn und meinem Beifahrer, mit dem ich auch bei Rallyes die Sitze tausche.

19. Könnten Sie sich vorstellen, einen Oldtimer mit E-Motor zu fahren?

Nein, ich fahre auch keine Replika.

20. Von welchem Oldtimer träumen Sie noch?

Die einst erschwinglichen Träume sind unerschwinglich geworden, verpasst – ich bin zufrieden und
glücklich.