Red-Bull-Erbe kauft Ecclestone-Sammlung: Sie ist 590 Millionen Euro wert

Von DORIAN RÄTZKE
Paukenschlag in der Klassiker-Szene: Bernie Ecclestone, der legendäre Formel-1-Patriarch, hat seine einzigartige Sammlung von 69 Grand-Prix-Autos (Wert: geschätzte 590 Millionen Euro) an Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz verkauft. Von Michael Schumachers Ferrari bis Niki Laudas Brabham – diese Rennwagen verkörpern 70 Jahre Motorsportgeschichte. Für Rennsportfans besonders wichtig: Die Sammlung soll bald der Öffentlichkeit zugänglich sein, versprach der neue Eigentümer. Wir sagen, wie der historische Deal ablief und warum gerade Mark Mateschitz den Zuschlag bekam.
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Bernie Ecclestone erklärt Tom Hartley jun. die technischen Details eines Rennwagens seiner Sammlung.
Geht die Sammlung nun nach Salzburg?
Mit Familie Mateschitz verbindet Bernie Ecclestone eine lange Freundschaft. Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (1944 – 2022) war seit langem im Motorsport und der in der Formel 1 engagiert. Sein Sohn Mark Mateschitz führt nun dieses Erbe fort. Die Rennwagen-Sammlung des Briten ist also in guten Händen.
Wie lief der Verkauf ab? Der Deal wurde nicht über eine öffentliche Auktion, sondern in privaten Verhandlungen abgeschlossen, wie die britische „Daily Mail“ berichtet. Der genaue Preis bleibt vertraulich, doch Experten wie Tom Hartley jun., der den Verkauf vermittelte, betonen: „Diese Sammlung ist nicht nur die wertvollste Grand-Prix- und Formel-1-Sammlung der Welt, sie gilt auch als die wichtigste Rennwagensammlung überhaupt.“
Der Wert der Sammlung wird auf etwa 500 Millionen Pfund (circa 590 Millionen Euro) geschätzt. „Ich liebe alle meine Autos“, erklärte Ecclestone, „aber es ist an der Zeit, darüber nachzudenken, was passiert, wenn ich nicht mehr da bin.“
Highlights der Ecclestone-Sammlung
Die Sammlung umfasst Fahrzeuge, die Motorsportgeschichte geschrieben haben. Zu den Highlights zählt der Ferrari 375 F1, mit dem Alberto Ascari 1951 den Großen Preis von Italien gewann, sowie Michael Schumachers F2002, der ihm 2002 den Weltmeistertitel sicherte – ein Fahrzeug, das allein auf etwa 10 Millionen Pfund taxiert wird. Besonders spannend sind die Brabham-Rennwagen, die Ecclestone als ehemaliger Teamchef selbst behielt. Darunter sticht der BT46B hervor, das sogenannte „Fanauto“, mit dem Niki Lauda 1978 in Schweden dominierte. „Bernies Brabhams wurden kaum je gesehen, da sie seit ihren letzten Rennen in seinem Besitz blieben“, so Hartley. Die Fahrzeuge spiegeln 70 Jahre Entwicklung wider – von den frühen Grand-Prix-Wagen bis zu technischen Meisterwerken der modernen Formel 1. Ecclestone betonte ihren Wert: „Das sind einzigartige Fahrzeuge. Sie haben Sportgeschichte geschrieben und technische Meilensteine gesetzt.“ Für Sammler und Fans sind sie nicht nur Autos, sondern Zeitkapseln.
Warum jetzt? Ein Blick hinter die Entscheidung
Warum trennt sich Ecclestone nach so langer Zeit von seinen Schätzen? Seine Frau Fabiana (48) steht im Zentrum dieser Entscheidung. Der 94-Jährige nannte persönliche Gründe: „Ich wollte Fabi nicht mit der Frage allein lassen, was sie mit den Autos machen soll, wenn ich nicht mehr da bin.“
Ein neues Zuhause bei Mark Mateschitz
Der neue Eigentümer, Mark Mateschitz, ist kein Unbekannter. Als Sohn von Dietrich Mateschitz hält der 32-Jährige 49 Prozent an Red Bull und verfügt über ein Vermögen, das ihm solche Käufe ermöglicht. Nach einem Bericht der österreichischen Zeitung "Kurier" erhielt Mark Mateschitz allein 2024 aus den Dividenden des Red Bull-Konzerns (Umsatz 2023: 10.55 Milliarden Euro) ca. 482 Mio. Euro. Ecclestone freut sich über die Wahl: „Es bedeutet mir sehr viel, diese Sammlung nun in den allerbesten Händen zu wissen. Mark ist der beste und würdigste Besitzer, den wir uns nur vorstellen können.“
Mateschitz plant, die Sammlung nicht nur zu bewahren, sondern auch zu erweitern. „Ich freue mich sehr, dass Bernie mir sein Vertrauen geschenkt hat, diese historisch bedeutsame Sammlung zu betreuen“, erklärte er. „In naher Zukunft wird sie an einem geeigneten Ort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“ Experten vermuten, dass dies in Österreich geschehen könnte, dem Heimatland von Red Bull. In Salzburg betreibt Red Bull bereits erfolgreich den Hangar 7 - einen Veranstaltungsort mit Restaurants und einem Museum für historische Flugzeuge und Formel 1-Wagen. Bald könnte schon mehr Platz gebraucht werden für die Ecclestone-Sammlung.
Dazu passt, dass Mark Mateschitz kürzlich den Bau eines neuen Gebäudes für Oldtimer in Salzburg angekündigt. Möglich, dass ein Teil der Ecclestone-Sammlung dort unterkommt. Die Motorsport-Fans und Klassiker-Freunde weltweit würde es freuen.
Fotos: Tom Hartley jun.