Classic Analytics aus Bochum Diese Firma weiß, was Ihr Oldtimer wert ist!
Classic Analytics aus Bochum Diese Firma weiß, was Ihr Oldtimer wert ist!
Classic Analytics betreibt Marktanalyse für Liebhaberfahrzeuge und ist mit bundesweit 790 Sachverständigenbüros Deutschlands größte Oldtimer-Bewertungskette. Mit dem OCC-Magazin sprach Classic Analytics-Chef Frank Wilke über die Corona-Krise, neue Technologien und wie er zu einem alten Rolls-Royce und einem Bentley Turbo R gekommen ist.
Herr Wilke, was genau macht Classic Analytics und wie wird gearbeitet?
Frank Wilke: „Unser Team ist seit Jahren ständig unterwegs auf Messen, Clubtreffen und Auktionen weltweit und füttert unsere hauseigene Datenbank täglich mit neuen Infos. Diese Daten stellen wir dann in den unterschiedlichsten Formen Sachverständigen, Versicherern, Medien und natürlich den Oldtimerfahrern direkt zur Verfügung. Neben dem klassischen Gutachtengeschäft liegt unser Schwerpunkt vor allem auf innovativen Bewertungslösungen für Oldtimerfahrer und Versicherungen. So bieten wir zum Beispiel mit unserem Home-Check eine Möglichkeit an, Fahrzeuge im unteren Preissegment bequem, schnell und preisgünstig online selbst zu bewerten. Und wer bei einem unserer Sachverständigen eine Kurzbewertung erstellen lässt, dem bieten wir unseren kostenlosen Update-Service an, das heißt, er wird automatisch per E-Mail informiert, wenn sein Auto um mehr als 10 Prozent im Wert gestiegen ist – schleichende Unterversicherung wird damit praktisch ausgeschlossen.“
OCC und Classic Analytics sind Partner bei der Analyse von Fahrzeugwerten. Wie läuft die Zusammenarbeit ab?
„Mit OCC verbindet uns seit einigen Jahren eine besonders intensive Form der Zusammenarbeit. OCC hat sich nach genauer Prüfung unserer Datenqualität und unserer IT-Kompetenz dazu entschieden, unsere Fahrzeugwerte zur Grundlage der Prämienberechnung zu machen. Nach den Vorgaben von OCC haben wir dazu gemeinsam eine individuelle Datenbankstruktur entwickelt und liefern Fahrzeugdaten und –werte jetzt direkt an den OCC-Tarifrechner. Für den Kunden hat das den Vorteil, dass Prämienangebote immer anhand des tagesaktuellen Fahrzeugwertes erstellt werden können. Ein weiterer Punkt unserer Zusammenarbeit mit OCC sind Gutachtenprüfungen. Hier überprüfen wir eingereichte Bewertungen anhand eines von OCC hierfür erstellten Anforderungskataloges. Übrigens nicht nur die Gutachten anderer Bewertungsorganisationen oder freier Kfz-Sachverständiger, sondern auch die Gutachten unserer eigenen Sachverständigen - so ehrlich muss man dabei schon sein.“
Sie sind eigentlich von Hause aus Anwalt. Wie kam es zu Ihrem Einstieg in die Oldtimerszene?
„Ich bin, wie fast alle anderen aus unserem Team, eigentlich ein Autofan, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Nach den juristischen Examina war ich zunächst im Staatsdienst tätig und habe dann vor genau 20 Jahren ein Jobangebot von Jochen Strauch, dem Erfinder der Oldtimer-Marktbeobachtung und Gründer der ersten deutschen Oldtimer-Bewertungskette, angenommen. Strauch bekam mit mir einen Marktanalysten und einen Justitiar zum gleichen Preis, das hat ihm gut gefallen! Nach dem Verkauf seiner Firma hat er sich als Oldtimer-Datendienstleister neu aufgestellt, hieraus ist zum Schluss dann Classic-Analytics entstanden. Unser 10köpfiges Team besteht fast ausschließlich aus Leuten, die seit Jahrzehnten beruflich wie privat in der Oldtimerszene tief verwurzelt sind und über ein gewachsenes, verlässliches Netzwerk verfügen, anders geht es gar nicht. In diesem Team besetze ich übrigens die Rolle des Mannes mit den zwei linken Händen, was meine schrauberfahrenen Kollegen regelmäßig zu süffisanten Bemerkungen animiert…aber damit muss ich leben.“
Die Corona-Pandemie hat furchtbare Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft, die Gesundheit der Menschen ist in Gefahr, die Wirtschaft verzeichnet einen tiefen Einbruch. Wie hat Ihre Firma auf diese Krisenlage reagiert?
„Die Gesundheit der Mitarbeiter hat höchste Priorität, wir haben deshalb schon Mitte März auf Home Office umgestellt, lange bevor Geschäftsschließungen und Kontaktsperren ein Thema wurden. Unsere Bedieneroberfläche und unsere Datenbank sind ohnehin online basiert und können mit den entsprechenden Zugangsberechtigungen von jedem Ort der Welt bedient werden, im Tagesgeschäft kommt es daher zu keinerlei Beeinträchtigungen. Über eigene Dienst-Handys können alle Mitarbeiter von Kunden weiterhin direkt kontaktiert werden und mehrmals am Tag schalten wir uns in Videomeetings zusammen, das ist schon für den sozialen Kontakt wichtig und da geht es auch nicht immer nur um Berufliches.“
Wie werden die wertvollen Datenbanken gesichert bei eventuellen Störfällen oder Ausfällen?
„Die Datenbanksicherheit war für OCC ein zentrales Argument für die Zusammenarbeit mit uns und das ist auch verständlich. Als Mensch neigt man immer dazu, wertvolle Dinge lieber im eigenen Haus zu verstecken – was Daten betrifft. So ist das aber völlig falsch und ein unkalkulierbares Risiko! Schon der kleinste Brand, ein einfacher Wasserschaden oder ein Bagger, der versehentlich ein Internetkabel durchtrennt, würde dann nicht nur unser Geschäft, sondern auch das unserer Geschäftspartner völlig lahmlegen. Wir haben unsere Daten daher bei einem Provider ausgelagert, der die höchsten Sicherheitsanforderungen in ganz Europa erfüllt und dem unter anderem auch Banken, internationale Konzerne und Online-Versandhäuser vertrauen. Hier sind die Daten parallel auf zwei Servern gespeichert, die zudem räumlich voneinander getrennt sind; die Anlage selbst ist gesichert wie ein Atombunker. Zusätzlich machen wir aber selbst noch ein tägliches Backup im eigenen Haus.“
Kunden müssen durch Kontaktsperren zu Hause bleiben, Büros sind nicht besetzt. Wie kommt ein Oldtimer-Besitzer jetzt trotzdem zu einer Fahrzeugbewertung?
„Wir versuchen immer, mit neuen Ideen den Kundenanfragen ein Stück voraus zu sein. Das geht aber nur, wenn man aktiv ist, mit offenen Augen durch die Oldtimerwelt geht und den Kunden zuhört, zum Beispiel auf Messen oder anderen Veranstaltungen. Hinzu kommt natürlich der regelmäßige Austausch mit Geschäftspartnern, speziell bei OCC hat ja in den letzten Monaten ein regelrechter Digitalisierungsschub eingesetzt und wir arbeiten gerade gemeinsam an einem sehr interessanten neuen Produkt. Auch in Sachen Corona-Virus und Kontaktstopp sind wir kreativ geworden und werden in nächster Zeit verstärkt auf die Möglichkeit einer „kontaktlosen“ Oldtimerbewertung aufmerksam machen. Statt Bewertungen auf unbestimmte Zeit zu verschieben, können sie nämlich problemlos ohne jeglichen, direkten Kontakt zwischen Eigentümer und Sachverständigem durchgeführt werden. Der Kunde braucht einfach nur per E-Mail die Fahrzeugdokumente an den Sachverständigen zu schicken, zum vereinbarten Termin steht das Fahrzeug bereit, der Sachverständige besichtigt es und schickt später das Bewertungszertifikat an den Kunden. Selbst die Bezahlung kann kurzfristig und bargeldlos über PayPal, Kreditkarte oder klassische Überweisung erfolgen. Nur das übliche Benzingespräch muss ausfallen oder am Telefon stattfinden!“
Sehen Sie die Corona-Krise auch als Chance für die Digitalisierung? Oder als Bewährungsprobe?
„Viele Unternehmen werden jetzt erstmals in die Digitalisierung gezwungen, manche werden daran wachsen, manche werden daran eingehen. Viele Betriebe werden auch erstaunt feststellen, dass man sich nicht jeden Tag dreimal im Besprechungsraum bei Kaffee und Mettbrötchen versammeln muss, um effizient zu arbeiten. Aber auch an die Mitarbeiter stellt die Home Office-Situation neue Herausforderungen in Sachen Selbstorganisation und Selbstdisziplin.“
Was raten Sie Firmen, die immer noch zögern, den Weg der Digitalisierung zu gehen? Welche Gefahren sehen Sie?
„Das kommt auf die Betriebsart an: Ein Oldtimer-Restaurierungsbetrieb ist hier nicht akut unter Zugzwang, für ihn reicht es, wenn er sich halbwegs gescheit in sozialen Medien präsentieren kann. Wer aber in unserem Geschäft, der Datenlieferung, digital nicht auf Ballhöhe ist, für den ist der Zug eigentlich schon abgefahren. Gleichzeitig darf Digitalisierung aber kein Selbstzweck werden, der Griff ins Bücherregal geht manchmal schneller als eine Datei aufzurufen – man muss natürlich wissen wo das Buch steht!“
Wird die Corona-Krise Auswirkungen auf den Markt für klassische Liebhaberfahrzeuge haben?
„Die Situation ist einfach zu frisch und historisch zu außergewöhnlich, als dass man hier eine klare Aussage treffen kann. Generell ist es für den Oldtimermarkt natürlich nicht gut, wenn die Wirtschaft schwächelt. Oldtimer sind, völlig unabhängig vom Wert, ein Luxusgut, das man sich meistens von dem Geld kauft, das man irgendwie übrig hat. Wenn kein Geld übrig ist, dann fällt auch der Oldtimerkauf erstmal flach.“
Apropos klassische Fahrzeuge: Sind Sie selbst Oldtimer-Besitzer?
„Ich bin schon seit frühester Kindheit überzeugter Rolls-Royce - und Bentley-Fan. Über meinem Bett hing als Jugendlicher daher kein Poster vom Ferrari F40, sondern vom Bentley Turbo R und ich hab Taschengeld gespart, um mir damals das erste Rolls-Royce-Buch in deutscher Sprache kaufen zu können – generell bin ich Papiertiger und mein Arbeitszimmer quillt über vor Autoliteratur aus den letzten 100 Jahren. Vor zehn Jahren habe ich mir dann den Traum vom Bentley Turbo R erfüllt, vor drei Jahren kam noch ein Rolls-Royce Corniche Cabriolet von 1972 hinzu. Seitdem versuche ich herauszufinden, ob ich eher der Bentley- oder der Rolls-Royce Typ bin…“
Herr Wilke, was genau macht Classic Analytics und wie wird gearbeitet?
Frank
Wilke: „Unser Team ist seit Jahren ständig unterwegs auf Messen,
Clubtreffen und Auktionen weltweit und füttert unsere hauseigene
Datenbank täglich mit neuen Infos. Diese Daten stellen wir dann in den
unterschiedlichsten Formen Sachverständigen, Versicherern, Medien und
natürlich den Oldtimerfahrern direkt zur Verfügung. Neben dem
klassischen Gutachtengeschäft liegt unser Schwerpunkt vor allem auf
innovativen Bewertungslösungen für Oldtimerfahrer und Versicherungen. So
bieten wir zum Beispiel mit unserem Home-Check eine Möglichkeit an,
Fahrzeuge im unteren Preissegment bequem, schnell und preisgünstig
online selbst zu bewerten. Und wer bei einem unserer Sachverständigen
eine Kurzbewertung erstellen lässt, dem bieten wir unseren kostenlosen
Update-Service an, das heißt, er wird automatisch per E-Mail informiert,
wenn sein Auto um mehr als 10 Prozent im Wert gestiegen ist –
schleichende Unterversicherung wird damit praktisch ausgeschlossen.“
OCC und Classic Analytics sind Partner bei der Analyse von Fahrzeugwerten. Wie läuft die Zusammenarbeit ab?
„Mit OCC verbindet uns seit einigen Jahren eine besonders intensive Form der Zusammenarbeit. OCC hat sich nach genauer Prüfung unserer Datenqualität und unserer IT-Kompetenz dazu entschieden, unsere Fahrzeugwerte zur Grundlage der Prämienberechnung zu machen. Nach den Vorgaben von OCC haben wir dazu gemeinsam eine individuelle Datenbankstruktur entwickelt und liefern Fahrzeugdaten und –werte jetzt direkt an den OCC-Tarifrechner. Für den Kunden hat das den Vorteil, dass Prämienangebote immer anhand des tagesaktuellen Fahrzeugwertes erstellt werden können. Ein weiterer Punkt unserer Zusammenarbeit mit OCC sind Gutachtenprüfungen. Hier überprüfen wir eingereichte Bewertungen anhand eines von OCC hierfür erstellten Anforderungskataloges. Übrigens nicht nur die Gutachten anderer Bewertungsorganisationen oder freier Kfz-Sachverständiger, sondern auch die Gutachten unserer eigenen Sachverständigen - so ehrlich muss man dabei schon sein.“
Sie sind eigentlich von Hause aus Anwalt. Wie kam es zu Ihrem Einstieg in die Oldtimerszene?
„Ich bin, wie fast alle anderen aus unserem Team, eigentlich ein
Autofan, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Nach den
juristischen Examina war ich zunächst im Staatsdienst tätig und habe
dann vor genau 20 Jahren ein Jobangebot von Jochen Strauch, dem Erfinder
der Oldtimer-Marktbeobachtung und Gründer der ersten deutschen
Oldtimer-Bewertungskette, angenommen. Strauch bekam mit mir einen
Marktanalysten und einen Justitiar zum gleichen Preis, das hat ihm gut
gefallen! Nach dem Verkauf seiner Firma hat er sich als
Oldtimer-Datendienstleister neu aufgestellt, hieraus ist zum Schluss
dann Classic-Analytics entstanden. Unser 10köpfiges Team besteht fast
ausschließlich aus Leuten, die seit Jahrzehnten beruflich wie privat in
der Oldtimerszene tief verwurzelt sind und über ein gewachsenes,
verlässliches Netzwerk verfügen, anders geht es gar nicht. In diesem
Team besetze ich übrigens die Rolle des Mannes mit den zwei linken
Händen, was meine schrauberfahrenen Kollegen regelmäßig zu süffisanten
Bemerkungen animiert…aber damit muss ich leben.“
Die
Corona-Pandemie hat furchtbare Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft,
die Gesundheit der Menschen ist in Gefahr, die Wirtschaft verzeichnet
einen tiefen Einbruch. Wie hat Ihre Firma auf diese Krisenlage reagiert?
„Die Gesundheit der Mitarbeiter hat höchste Priorität, wir haben
deshalb schon Mitte März auf Home Office umgestellt, lange bevor
Geschäftsschließungen und Kontaktsperren ein Thema wurden. Unsere
Bedieneroberfläche und unsere Datenbank sind ohnehin online basiert und
können mit den entsprechenden Zugangsberechtigungen von jedem Ort der
Welt bedient werden, im Tagesgeschäft kommt es daher zu keinerlei
Beeinträchtigungen. Über eigene Dienst-Handys können alle Mitarbeiter
von Kunden weiterhin direkt kontaktiert werden und mehrmals am Tag
schalten wir uns in Videomeetings zusammen, das ist schon für den
sozialen Kontakt wichtig und da geht es auch nicht immer nur um
Berufliches.“
Wie werden die wertvollen Datenbanken gesichert bei eventuellen Störfällen oder Ausfällen?
„Die Datenbanksicherheit war für OCC ein zentrales Argument für
die Zusammenarbeit mit uns und das ist auch verständlich. Als Mensch
neigt man immer dazu, wertvolle Dinge lieber im eigenen Haus zu
verstecken – was Daten betrifft. So ist das aber völlig falsch und ein
unkalkulierbares Risiko! Schon der kleinste Brand, ein einfacher
Wasserschaden oder ein Bagger, der versehentlich ein Internetkabel
durchtrennt, würde dann nicht nur unser Geschäft, sondern auch das
unserer Geschäftspartner völlig lahmlegen. Wir haben unsere Daten daher
bei einem Provider ausgelagert, der die höchsten
Sicherheitsanforderungen in ganz Europa erfüllt und dem unter anderem
auch Banken, internationale Konzerne und Online-Versandhäuser vertrauen.
Hier sind die Daten parallel auf zwei Servern gespeichert, die zudem
räumlich voneinander getrennt sind; die Anlage selbst ist gesichert wie
ein Atombunker. Zusätzlich machen wir aber selbst noch ein tägliches
Backup im eigenen Haus.“
Kunden müssen durch
Kontaktsperren zu Hause bleiben, Büros sind nicht besetzt. Wie kommt ein
Oldtimer-Besitzer jetzt trotzdem zu einer Fahrzeugbewertung?
„Wir versuchen immer, mit neuen Ideen den Kundenanfragen ein Stück voraus zu sein. Das geht aber nur, wenn man aktiv ist, mit offenen Augen durch die Oldtimerwelt geht und den Kunden zuhört, zum Beispiel auf Messen oder anderen Veranstaltungen. Hinzu kommt natürlich der regelmäßige Austausch mit Geschäftspartnern, speziell bei OCC hat ja in den letzten Monaten ein regelrechter Digitalisierungsschub eingesetzt und wir arbeiten gerade gemeinsam an einem sehr interessanten neuen Produkt. Auch in Sachen Corona-Virus und Kontaktstopp sind wir kreativ geworden und werden in nächster Zeit verstärkt auf die Möglichkeit einer „kontaktlosen“ Oldtimerbewertung aufmerksam machen. Statt Bewertungen auf unbestimmte Zeit zu verschieben, können sie nämlich problemlos ohne jeglichen, direkten Kontakt zwischen Eigentümer und Sachverständigem durchgeführt werden. Der Kunde braucht einfach nur per E-Mail die Fahrzeugdokumente an den Sachverständigen zu schicken, zum vereinbarten Termin steht das Fahrzeug bereit, der Sachverständige besichtigt es und schickt später das Bewertungszertifikat an den Kunden. Selbst die Bezahlung kann kurzfristig und bargeldlos über PayPal, Kreditkarte oder klassische Überweisung erfolgen. Nur das übliche Benzingespräch muss ausfallen oder am Telefon stattfinden!“
Sehen Sie die Corona-Krise auch als Chance für die Digitalisierung? Oder als Bewährungsprobe?
„Viele Unternehmen werden jetzt erstmals in die Digitalisierung
gezwungen, manche werden daran wachsen, manche werden daran eingehen.
Viele Betriebe werden auch erstaunt feststellen, dass man sich nicht
jeden Tag dreimal im Besprechungsraum bei Kaffee und Mettbrötchen
versammeln muss, um effizient zu arbeiten. Aber auch an die Mitarbeiter
stellt die Home Office-Situation neue Herausforderungen in Sachen
Selbstorganisation und Selbstdisziplin.“
Was raten Sie Firmen, die immer noch zögern, den Weg der Digitalisierung zu gehen? Welche Gefahren sehen Sie?
„Das kommt auf die Betriebsart an: Ein
Oldtimer-Restaurierungsbetrieb ist hier nicht akut unter Zugzwang, für
ihn reicht es, wenn er sich halbwegs gescheit in sozialen Medien
präsentieren kann. Wer aber in unserem Geschäft, der Datenlieferung,
digital nicht auf Ballhöhe ist, für den ist der Zug eigentlich schon
abgefahren. Gleichzeitig darf Digitalisierung aber kein Selbstzweck
werden, der Griff ins Bücherregal geht manchmal schneller als eine Datei
aufzurufen – man muss natürlich wissen wo das Buch steht!“
Wird die Corona-Krise Auswirkungen auf den Markt für klassische Liebhaberfahrzeuge haben?
„Die Situation ist einfach zu frisch und historisch zu
außergewöhnlich, als dass man hier eine klare Aussage treffen kann.
Generell ist es für den Oldtimermarkt natürlich nicht gut, wenn die
Wirtschaft schwächelt. Oldtimer sind, völlig unabhängig vom Wert, ein
Luxusgut, das man sich meistens von dem Geld kauft, das man irgendwie
übrig hat. Wenn kein Geld übrig ist, dann fällt auch der Oldtimerkauf
erstmal flach.“
Apropos klassische Fahrzeuge: Sind Sie selbst Oldtimer-Besitzer?
„Ich bin schon seit frühester Kindheit überzeugter Rolls-Royce - und Bentley-Fan. Über meinem Bett hing als Jugendlicher daher kein Poster vom Ferrari F40, sondern vom Bentley Turbo R und ich hab Taschengeld gespart, um mir damals das erste Rolls-Royce-Buch in deutscher Sprache kaufen zu können – generell bin ich Papiertiger und mein Arbeitszimmer quillt über vor Autoliteratur aus den letzten 100 Jahren. Vor zehn Jahren habe ich mir dann den Traum vom Bentley Turbo R erfüllt, vor drei Jahren kam noch ein Rolls-Royce Corniche Cabriolet von 1972 hinzu. Seitdem versuche ich herauszufinden, ob ich eher der Bentley- oder der Rolls-Royce Typ bin…“