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Künstler, die Autos malen

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Anja Frackmann aus München kommt aus einer Künstlerfamilie. Schon die Mutter war leidenschaftliche Malerin, der Großvater Musiker und ihr Urgroßvater Bildhauer, der an der berühmten Essener Folkwangschule tätig war. Wie kam sie zur Malerei? „Nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung zur Bauzeichnerin, anschließend studierte ich Kunstgeschichte in München. Neben dem Studium arbeitete ich als Schauwerbegestalterin und malte Blickfänge für Schaufenster, die sehr begehrt waren und sich gut verkaufen ließen. So begann meine Reise in die Auftragsmalerei und der Wechsel von der Theorie der Kunst zur praktischen.“
Was fasziniert an Oldtimern? „Schon als Kind war ich von Oldtimern fasziniert. Die Eltern meiner besten Freundin sammelten diese einzigartigen Fahrzeuge, und ich war immer beeindruckt von den individuellen Formen und der Geschichte. Jeder Oldtimer hat in seiner langen Lebenszeit sicherlich einiges erlebt und kann wunderbare Geschichten erzählen. Von aufregenden Fahrten über bedeutende Ereignisse bis hin zu den Menschen, die ihn begleitet haben.“ Ihren Kunden sei es besonders wichtig, dass ihr Fahrzeug technisch präzise abgebildet wird. Dennoch bleibe viel Spielraum für Ästhetik und Emotion. „Ich strebe danach, beide Aspekte gleichwertig zu integrieren, sodass die technische Genauigkeit mit der Schönheit und dem Charakter des Fahrzeugs harmoniert. So entstehen Kunstwerke, die nicht nur die Form, sondern auch die Seele der Oldtimer einfangen“, erzählt sie dem OCC-Magazin. Gibt es dafür eine besondere Technik? „In erster Linie arbeite ich mit Acrylfarben auf Leinwand. Diese trage ich mit verschiedenen Werkzeugen auf – sei es mit dem Pinsel, einem Spachtel, einem Schwamm oder sogar direkt mit den Fingern. Dadurch entstehen unterschiedliche Strukturen und Texturen, die meinen Arbeiten ihren besonderen Charakter verleihen. Größere Formate liegen mir besonders am Herzen; ich male gerne auch direkt auf die Wand. Kleinere Werke hingegen bieten mir oft zu wenig Spielraum für einen schwungvollen Pinselstrich, weshalb ich die Freiheit und Dynamik größerer Flächen bevorzuge“, erklärt sie.

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Porsche, Stahl und Sprachwitz

Eigentlich hätte sich Jan M. Petersen berufsbedingt mit der Konstruktion von Häusern und Wohnungen befassen müssen, doch für den studierten Architekten kam alles anders: "Im Studium ging es auch immer um Gestaltung und Kunst. Die Entscheidung, Künstler zu werden, war für mich eines Tages unumgänglich, da ich in meinem Umfeld eher Künstler statt Architekten hatte und dieser Lebensentwurf für mein Leben sinnvoller war. Seit 25 Jahren kann ich gut davon leben."

Inzwischen geht es bei dem - auch international - gefragten Objektkünstler um klein- und großformatige Bildhauereien, farbigen Stahlschnitte, Skulpturen und Collagen aus Holz, Acryl und Wachs in denen aktuelle und alltägliche Themen auf ironische und kritische Art und Weise verarbeitet werden. Dem Alltäglichen geht er mit Sprachwitz nach. Porsche-Fans werden seine heiter-doppeldeutigen Collagen kennen.

Warum gerade Porsche?
„Der 911er ist allgemeines Kulturgut, sei es im Optischen, im Sound oder der in der Gesamterscheinung. Dieser Mythos hat Anziehungskraft, welche ich für meine Kunst nutzen möchte“, erzählt Jan M. Petersen. „Das ikonenhafte Erscheinungsbild des Porsche im Allgemeinen und die typischen Farbklänge der Siebzigerjahre sind Inspiration für meine Interpretationen. Es sind die weichen Formen, die ich bevorzuge. Ich versuche, durch Reduktion in der Zeichnung die Essenz eines Fahrzeugs zu erfassen. Diese wird dann in verschiedenen Techniken umgesetzt.“ Petersen setzt unter anderem Cortenstahl (einen wetterfesten Baustahl) als Material ein, der per Plasmaschneider bearbeitet wird.

Sein Credo: Kunst soll ganz demokratisch für alle erschwinglich sein, deswegen sind viele seiner Arbeiten auch für Kunstfreunde mit kleinem Geldbeutel interessant.
Übrigens: Privat bewegt Jan M. Petersen eine BMW R80/7 mit Beiwagen, allerdings nur bei schönem Wetter.

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